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Tarifkonflikt Post-Chef Appel erhebt schwere Vorwürfe gegen Verdi

„Die Beschäftigten werden gemobbt, es wird Angst geschürt.“

Berlin – Kurz vor dem Beginn der nächsten Tarifrunde bei der Post kommende Woche in Berlin macht der Konzern der Gewerkschaft Verdi schwere Vorwürfe. „Die Beschäftigten werden gemobbt, es wird Angst geschürt, damit sie sich hinter der Gewerkschaft versammeln“, sagte Post-Vorstandschef Frank Appel der „Welt am Sonntag“. Wer sich das Recht nehme, nicht zu streiken, werde übelst beschimpft. „Da fallen Begriffe wie `Judas`“, sagte Appel.

In dem bereits von Warnstreiks begleiteten Tarifstreit geht es um Arbeitszeiten und Gehälter der rund 140.000 Postangestellten, aber auch um eine Auslagerung der Paketzustellung in neue Firmen, die geringere Stundenlöhne zahlen.

„Alle Versuche, gerichtlich gegen die Umstrukturierung vorzugehen, sind gescheitert“, sagte Appel. Jetzt versuche die Gewerkschaft, die Mitarbeiter unter Druck zu setzen. „Es wird mit Rufschädigung und Diffamierung gearbeitet“, sagte Appel.

Auf die Frage, ob die Post die neu gegründeten Zustellfirmen wieder einstellen werde, um eine Einigung mit Verdi zu erreichen, sagte Appel: „Das ist realitätsfern. Wir haben bereits mehr als 6.000 Mitarbeiter eingestellt, die ersten Betriebsräte sind in Vorbereitung, die Betriebe arbeiten.“

Die Wettbewerber der Post zahlten dramatisch niedrigere Stundenlöhne, darauf müsse der Konzern reagieren. „Wir können die Einkommen der Vergangenheit nicht länger für die Zukunft versprechen“, sagte Appel. Das Problem der Post im Brief- und Paketgeschäft liege darin, dass die Gewinne nicht in gleicher Höhe wie der Umsatz stiegen. „Das geht auf Dauer nicht, weil uns die Investitionsmittel fehlen werden, um unsere Infrastruktur für das Paketwachstum auszubauen“, sagte der Konzernchef.

Die Tarifverhandlungen werden auf Seiten der Post von Melanie Kreis geleitet. Sie ist die einzige Frau im siebenköpfigen Vorstand des Bonner Konzerns. „Es ist noch anspruchsvoll in Deutschland, genügend qualifizierte Frauen für Spitzenpositionen zu finden“, begründete Appel den geringen Anteil von Frauen in dem Gremium. Dies zu erhöhen, gehe nicht so schnell, wie es politisch gewollt sei. „Ich war daher immer Gegner einer Quote und bin heute noch kein Freund von ihr“, sagte Appel.

Anfang des Jahres hat die Post das Briefporto um zwei Cent auf 62 Cent erhöht. Nach Ansicht des Managements ist dies kein Aufregerthema für die Kunden. „Jeder Deutsche gibt im Schnitt rund vier Euro im Monat für Post aus, da fällt eine Anhebung um wenige Cent nicht so ins Gewicht“, sagte Postchef Appel. Ob es in diesem Jahr eine weitere Erhöhung geben werde, darüber werde der Postvorstand im Herbst entscheiden.

31.05.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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