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Verbraucher Tanken in Polens Grenzstädten seit Jahresbeginn teurer

Deutsche Autofahrer sparen bei Diesel nur noch wenige Cent.

Slubice/Frankfurt (Oder) – An der Polmax-Tankstelle am Rande der Frankfurter Nachbarstadt Slubice sind die Kraftstoffpreise auch in Euro angeschrieben. Schließlich fahren hier – wie an vielen anderen Tankstellen in der polnischen Grenzstadt – fast ausschließlich deutsche Pkw an die Zapfsäulen. Ein Blick auf den Aufsteller zeigt allerdings, dass die Preise im Nachbarland seit Jahresbeginn kräftig gestiegen sind: Der Liter Super mit 95 Oktan kostet um 1,36 Euro, Diesel sogar um 1,40 Euro. Im Herbst waren es noch 10 bis 15 Cent weniger.

Vor allem der Dieselpreis stieg in Polen aufgrund einer Steuererhöhung zu Jahresbeginn im Zuge der Harmonisierung der Preise in der EU auf einen Rekordwert. Wurden im Juni 2011 noch rund fünf Zloty (nach damaligem Kurs etwa 1,25 Euro) pro Liter verlangt und im November knapp 5,50 Zloty, so sind es jetzt um 5,90 Zloty (1,40 Euro).

“Man kann immer noch einige Cent pro Liter sparen”, sagt David Piater aus der Nähe von Frankfurt (Oder), der seinen Pkw mit Diesel betankt. In Deutschland würde er gut fünf Cent mehr bezahlen. Freilich lag das Sparpotenzial im November laut dem Deutsch-Polnischen Verbraucherinformationszentrum noch bei 20 Cent.

Als Beifahrer ist Lothar Piater mitgekommen, der Kanister für seinen Benziner mit Super befüllt: “Das lohnt sich, bei uns kostet Super fast 1,60 Euro”, sagt er zu der bei Benzin noch immer großen Preisdifferenz.

Der Slubicer Tankstellenbetreiber Miroslaw Dabrowski berichtet, dass der Wechselkurs für Deutsche nach dem Hoch im Herbst wieder etwas ungünstiger sei: Derzeit gibt es in den Wechselstuben noch 4,21 Zloty für einen Euro, im Herbst waren es zeitweise 4,50 Zloty. Auch das mache polnischen Kraftstoff für Euro-Zahler teurer, sagt er. Ob jetzt weniger Deutsche zum Tanken nach Polen kommen, müsse man abwarten. Im Januar gebe es jedes Jahr eine Flaute, sagt er.

“Wegen Benzin allein lohnt es nicht, von Berlin aus her zu fahren”, sagt Dabrowski. Wer aber noch Zigaretten kaufe, der könne sicher sparen. Das sieht auch Jens Klemt aus der Nähe von Wildau bei Berlin so, der an der Aral-Tankstelle im Slubicer Stadtzentrum Super Plus zapft. “Ich komme so alle zwei Wochen her”, sagt er. Die Fahrt lohne sich, wenn man auch Zigaretten hole.

“Die polnischen Dieselpreise sind tatsächlich erschreckend hoch”, sagt die Leiterin des Deutsch-Polnischen Verbraucherzentrums in Frankfurt, Katarzyna Trietz. Es sei in Polen schon zu Protestaktionen einheimischer Kraftfahrer gekommen. Freilich gebe es noch immer kleine Unterschiede zu den deutschen Preisen. Ein Sparbetrag von einigen Cent sei drin, sagt sie.

Die Preise in der Grenzregion seien zudem höher als im Landesinneren. Jeder müsse für sich entscheiden, ob sich die Anfahrt nach Polen lohnt. Kraftfahrer sollten die Preisentwicklung beobachten und am besten den Taschenrechner dabei haben, empfiehlt Trietz.

Spürbare Preisrückgänge sind zumindest in den nächsten Monaten nicht zu erwarten. Die Kraftfahrer müssten sich an die hohen Preise gewöhnen, die Ergebnis der jüngsten Steuererhöhung, aber auch der Preise auf dem Weltmarkt seien, sagten Analysten der westpolnischen Tageszeitung “Gazeta Lubuska”.

29.01.2012 - dapd / newsburger.de

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