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Studie In Krankenhäusern wird zunehmend profitorientiert gehandelt

Das Vertrauen der Patienten in die Medizin steht auf dem Spiel.

Berlin – In Krankenhäusern wird zunehmend profitorientiert gehandelt. Das geht aus einer bislang unveröffentlichten Studie hervor, über die das NDR-Magazin „Markt“ berichtet. Ärzte und Geschäftsführer aus verschiedenen Kliniken bestätigten demnach erstmals eine Fehlentwicklung an deutschen Krankenhäusern.

Die Leiter der Studie sind Karl-Heinz Wehkamp, Facharzt für Frauenheilkunde und Professor für Gesundheitsmanagement am Socium Forschungszentrum der Universität Bremen, und Heinz Naegler, bis zu seiner Emeritierung Honorarprofessor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin sowie langjähriger Krankenhausmanager in Wien und Berlin. Sie haben untersucht, warum die Patientenzahlen in Krankenhäusern ständig steigen, während sich die Aufenthaltsdauer der Patienten immer weiter verkürzt. Dafür befragten sie 60 Ärzte und Geschäftsführer in zwölf Bundesländern.

Die Studie bestätigt, dass im Klinikalltag ein enormer ökonomischer Druck herrscht. Deshalb würden etwa Patienten im Krankenhaus aufgenommen, ohne dass es medizinisch notwendig sei. Außerdem würden Patienten nicht selten aus rein wirtschaftlichen Gründen operiert. Fast alle Ärzte gaben an, dass wirtschaftliche Interessen des Hauses sie häufig in ihrer täglichen Arbeit beeinflussen.

„Wir hätten noch viel mehr Ärzte interviewen können. Die meisten hatten geradezu ein Bedürfnis darüber zu sprechen, um Öffentlichkeit und Politik wach zu rütteln“, sagte Wehkamp.

Es gebe aber auch Beispiele einer guten Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Geschäftsführern, bei der es vorrangig um das Patientenwohl gehe, sagte Naegler.

Das Fazit für die Macher der Studie: Das Vertrauen der Patienten in die Medizin steht auf dem Spiel. Am Bett eines Patienten dürfe nicht gerechnet werden.

06.11.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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