newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Männer in einer Fußgängerzone
© über dts Nachrichtenagentur

Statistik Jede sechste neue Stelle geht an einen deutschen Mann

80 Prozent der Stellen sind an Ausländer und an deutsche Frauen gegangen.

Berlin – Die Arbeitsplätze, die in Deutschland im vergangenen Jahr entstanden sind, sind einer neuen Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit (BA) zufolge zu mehr als 80 Prozent an Ausländer und an deutsche Frauen gegangen. Die Stellung des deutschen Mannes auf dem Arbeitsmarkt ist in absoluten Zahlen zwar noch immer dominant. Doch am Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ist er nur noch unterproportional beteiligt.

Der Hochrechnung zufolge, die der „Welt am Sonntag“ (26. Oktober 2014) vorliegt, ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Juli im Vergleich zum Vorjahr auf 30,12 Millionen gestiegen. Das ist ein Plus von 1,8 Prozent oder 528.000 neuen Jobs. Von diesen Jobs gingen mit 234.000 rund 44 Prozent an Ausländer, deutsche Frauen besetzten 203.000 der Arbeitsplätze und damit 38 Prozent. Für deutsche Männer blieben nur noch 91.000 (etwa 17 Prozent) übrig.

„Momentan sind also sowohl Zuwanderer als auch inländische Frauen die Gewinner des Beschäftigungsaufbaus auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Heinrich Alt, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, der „Welt am Sonntag“.

Damit verfestigt sich ein Trend, der sich bereits seit Längerem abzeichnet: Seit Ende 2008 bis März des laufenden Jahres wuchs die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung deutscher Männer um 3,6 Prozent, die deutscher Frauen um 7,6 Prozent und die ausländischer Frauen und Männer um 34 Prozent. Das Beschäftigungswachstum ging in diesem Zeitraum zu 45 Prozent an deutsche Frauen und zu 30 Prozent auf das Konto von Ausländern, wie eine Sonderauswertung der BA zeigt.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland stagniert schon länger bei einem Wert von ungefähr 2,8 Millionen. Fast zwei Millionen der Arbeitslosen sind im Hartz-IV-System und damit länger als ein Jahr arbeitslos. Die meisten von ihnen gehören zum „harten Kern“, ihre Chancen auf einen regulären Job sind erfahrungsgemäß gering. „Jeder zweite Langzeitarbeitslose hat keine abgeschlossene Berufsausbildung“, sagte Alt.

Der Arbeitsmarkt trenne „immer stärker zwischen Insidern und Outsidern“, so Alt weiter. „Wer eine Ausbildung hat, ist drin, wer keine hat, ist draußen. Daher investieren wir viel in Ausbildung und Qualifizierung.“ Auch sprachliche Defizite, gesundheitliche Einschränkungen oder ein hohes Lebensalter minderten die Chancen auf Arbeit.

Ob auch weiterhin europäische Ausländer die freien Stellen in Deutschland besetzen, hänge wesentlich von der wirtschaftlichen Lage ihrer Heimatländer ab, glaubt Heinrich Alt. „Springt die Konjunktur wieder an, werden viele zurückkehren wollen. Deshalb sollten wir alles dafür tun, damit sie sich hier wohlfühlen und bleiben wollen.“ Es sei auch wichtig, so Alt, noch mehr auf Frauen zu setzen – etwa durch Ausweitung der Kinderbetreuungszeiten.

26.10.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Arbeitsmarkt US-Arbeitslosenquote im November auf 3,7 Prozent gesunken

Die Arbeitslosenrate in den USA ist im November von 3,9 Prozent im Vormonat auf 3,7 Prozent gesunken. Das teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. ...

Studie 600.000 neue Jobs durch grüne Transformation möglich

Das Aus für die rund 60 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds könnte dramatische Folgen für den Arbeitsmarkt in der Zukunft haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung, über die der "Spiegel" berichtet. ...

Warnstreik Kommunen werfen GDL Egoismus vor

Warnstreik Notfahrplan der Bahn angelaufen

AGVP Pflege-Arbeitgeber für Beibehaltung des Dienstwagenprivilegs

Arbeitsagentur Nahles kündigt mehr Job-Druck auf Geflüchtete an

Arbeitskämpfe GDL verspricht Streikpause ab Freitag bis ins neue Jahr

Arbeitskampf GDL-Streik bei der Bahn ab Donnerstagabend

Zugverkehr GDL erklärt auch Verhandlungen mit Transdev für gescheitert

Studie Textilien aus Zwangsarbeit gelangen weiter in die EU

Kolumbien Deutsche Wirtschaft plant Lateinamerika-Offensive

Bundesagentur für Arbeit Schwache Entwicklung des Arbeitsmarkts setzt sich fort

Statistisches Bundesamt Erwerbstätigkeit im Oktober leicht gestiegen

Arbeitsmarkt Verdi sorgt sich wegen Signa-Insolvenz um Galeria-Jobs

Arbeitsmarkt Eltern- und Schülervertreter zeigen Verständnis für Lehrer-Streik

Bildung Bundesweiter Bildungsstreik beginnt

Arbeitsmarkt Arbeitgeber erwarten Wohlstandsrückgang wegen Fachkräftemangel

Unternehmen Bahn greift GDL-Chef Weselsky an

Unternehmen GDL kündigt „härtesten Arbeitskampf“ an

Länder-Tarifrunde Verdi ruft zu Warnstreiks im Gesundheitswesen auf

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »