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RAID-Verbund Sicherheit und Performancegewinn

Wann sich die Verbindung mehrerer Festplatten in sogenannten „RAID“-Verbünden lohnt.

München – Unwiederbringliche Familien- und Urlaubsfotos, wichtige Korrespondenzen oder gar Geschäftsdaten von Freiberuflern sind bei einem Festplattencrash gefährdet. Wenn sich der Lesekopf nicht mehr über die Magnetscheibe bewegen kann, sind die Daten nur mit großem Aufwand wiederherstellbar. Neben den unbedingt zu empfehlenden regelmäßigen Sicherungen ist ein sogenannter RAID-Verbund zweier Festplatten eine geeignete Methode, sich vor bösen Überraschungen zu schützen. Der Begriff RAID steht für „redundant array of independent disks“, zu deutsch etwa überzählige Anordnung unabhängiger Festplatten.

Dabei fungieren mehrere Platten als Verbund. So spiegelt entweder die eine Platte komplett den Inhalt der anderen, oder die Daten werden auf beide gleichmäßig verteilt. Das klingt einfach, doch Thomas Littschwager von der Zeitschrift „Chip“ rät zur Vorsicht: „RAID ist etwas für Spezialisten – und man muss genau wissen, worauf man sich einlässt.“

Von den möglichen RAID-Varianten empfiehlt der Experte als reines „Arbeitslaufwerk“ etwa beim Bearbeiten oder Dekodieren großer Filmdaten die Variante RAID 0. Dabei werden die Daten gleichmäßig auf beiden Platten abgelegt, was durchaus die Performance des Rechners steigern kann. Zumindest theoretisch gebe es die doppelte Schreibgeschwindigkeit, sagt Littschwager.

Geht dabei allerdings eine der beiden Platten kaputt, sind gleich alle Daten weg. Schwierigkeiten gibt es auch, wenn die Batterie der Hauptplatine (Mainboard) leer ist und damit die RAID-Einstellungen auch nicht mehr gelesen werden können. Dann muss der Verbund wiederhergestellt werden.

Die RAID-Einstellungen werden bereits bei der Einrichtung im BIOS, das ist die Schaltzentrale des Computers, abgelegt. „Das Einrichten ist relativ einfach, das unterstützt jedes aktuelle Mainboard“, sagt Littschwager. Allerdings ließe sich der Modus nicht einfach im Nachhinein ohne Neuformatierung der Platten verändern. Sonst steige die Fehlergefahr und damit auch das Risiko von Datenverlust.

Als reine Backup-Lösung eigne sich das sogenannte RAID 1, sagt Littschwager. Dabei wird der Inhalt einer Platte auf eine andere gespiegelt. Die Daten sind also doppelt vorhanden. Geht eine Festplatte kaputt, bleibt noch die andere Platte.

Eine weitere Alternative ist für Privatanwendern noch der Modus RAID 5. Dabei werden auf einem eigenen Datenträger die Wiederherstellungsinformationen gespeichert, sogenannte Paritäten. „Der große Haken dabei ist, dass man dann vier Festplatten braucht“, sagt der Experte. Angesichts der aktuellen Hardware-Preise werden dafür leicht um die 400 Euro fällig.

Eine andere Möglichkeit der Datensicherung sind die vielfach angebotenen Online-Speicher. „Aber bei 500 oder 600 Gigabyte an Daten ist das natürlich auch eine Kostenfrage“, sagt Littschwager. Etwas weniger sicher, aber dafür günstiger sei das Backup auf einer externen USB-Festplatte.

Und wer nicht viele Daten auf seinem Rechner hat, dem rät Littschwager, gleich auf eine SSD-Platte ohne jede Mechanik umzusteigen: „Wem 250 Gigabyte reichen, der sollte sich lieber die anschaffen, statt zwei Festplatten im RAID 0- Verbund zu betreiben.“ Größere Kapazitäten seien bei SSD, einem Datenträger mit Flashspeicher, bis dato aber leider kaum erschwinglich.

21.03.2012 - dapd / newsburger.de

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