newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Hochspannungsleitung
© über dts Nachrichtenagentur

Schleppender Netzausbau Wirtschaft warnt vor Zweiteilung des deutschen Strommarktes

Der Netzausbau werde „zusehends zur Achillesferse der Energiewende“.

Berlin – Die deutsche Wirtschaft warnt angesichts des schleppenden Netzausbaus vor einer Teilung des deutschen Strommarktes in zwei Preiszonen. Sollte sich der Ausbau weiter verzögern, „wird die Sicherheit der Versorgung sinken und eine einheitliche Preiszone in Deutschland kaum mehr zu rechtfertigen sein – mit der Folge eines Strompreisanstiegs für Haushalte und Unternehmen im Süden“, heißt es laut „Welt“ in einem 50 Seiten starken Faktenpapier des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zum Ausbau der Stromnetze.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte CSU-Chef Horst Seehofer Anfang des Jahres wegen dessen Blockadehaltung beim Netzausbau mit höheren Strompreisen gedroht. Die EU-Kommission könnte beim Verzicht auf den Bau von Stromtrassen nach Bayern den deutschen Markt in eine nördliche und eine südliche Preiszone einteilen, so Gabriel. Womöglich müsse dann auch die EEG-Umlage in eine Nord- und Südumlage geteilt werden, warnt der DIHK.

Zudem wäre eine Aufteilung Deutschlands als größtem Markt der EU „ein negatives politisches Signal für die weitere Integration“ des europäischen Binnenmarktes. Außerdem seien kleinere Preiszonen „anfälliger für Marktmacht großer Stromerzeuger“.

Punkt für Punkt nimmt der DIHK laut „Welt“ auch die Argumentation Seehofers auseinander, Bayern könne sich durch Gaskraftwerke selbst versorgen. „Ein vollständiger Ersatz der Erzeugungsleistung durch neue, am Markt agierende Kraftwerke ist nicht ersichtlich“, heißt es demnach in dem Papier. Dafür seien die Erzeugerkosten im Freistaat zu hoch.

Auch Seehofers Argument, über die Süd-Ost-Gleichstromtrasse fließe vor allem Kohlestrom nach Bayern, „ist physikalisch und marktwirtschaftlich nicht nachvollziehbar“.

Der DIHK warnt Bayern vor einer Umstellung der Energieversorgung auf Gas. Da Gasvorkommen und Speicherkapazitäten in Bayern gering seien, „wird der Gasimport aus Russland für die neuen Gaskraftwerke die Energieabhängigkeit Bayerns eher vergrößern“.

Der Netzausbau werde „zusehends zur Achillesferse der Energiewende“, schreibt der DIHK. Der Verband fordert „eine schnellmögliche Umsetzung der im Energieteilungsausbau- und Bundesbedarfsplangesetz festgelegten neuen und zu verstärkenden Netze“.

20.01.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Bericht Energiepreisbremsen weiterhin relevant

Trotz der Behauptungen der Kanzlerin und anderer Regierungsmitglieder, dass die Strom- und Gaspreise im Vergleich zum Jahresbeginn gesunken seien und größtenteils unter den festgelegten Preisgrenzen der Energiepreisbremsen liegen, bleibt unklar, wie viele Haushalte ...

Unternehmen GDL-Chef Weselsky nennt Boni für Bahnvorstände „perverses System“

Der Vorsitzende der Lockführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, ist empört über die geplanten Bonuszahlungen für den Vorstand der Deutschen Bahn. Er bezeichnet dieses Vorhaben als Ausdruck eines "perversen Systems" und einem "Selbstbedienungsladen" für Führungskräfte. ...

Statistisches Bundesamt Inlandstourismus legt zu

Bericht Geheimdienst hatte vor Nord-Stream-Anschlag „Hinweise“

Arbeitsmarkt US-Arbeitslosenquote im November auf 3,7 Prozent gesunken

Analyse E-Paketwagen könnten 632.000 Tonnen CO2 pro Jahr sparen

Studie 600.000 neue Jobs durch grüne Transformation möglich

Finanzindustrie Ex-Bundesbankchef Weidmann warnt vor digitalem Euro

Unternehmen Kommunen werfen GDL Egoismus vor

Zugverkehr Notfahrplan der Bahn angelaufen

Zugverkehr Streik bei der Bahn beginnt

Autoindustrie Mittelständler planen erste große Fabrik für E-Benzin

EuGH Schufa-Score darf nicht maßgeblich für Kreditgewährung sein

Statistisches Bundesamt Umsatz im Dienstleistungsbereich zurückgegangen

Statistisches Bundesamt Produktion im Oktober 2023 gesunken

Zugverkehr GDL verspricht Streikpause ab Freitag und bis ins neue Jahr

DHL Sendungsmengen in Vorweihnachtszeit auf „sehr hohem Niveau“

Zugverkehr GDL-Streik bei der Bahn ab Donnerstagabend

Zugverkehr Start von „Stuttgart 21“ könnte sich doch weiter verzögern

Zugverkehr GDL erklärt auch Verhandlungen mit Transdev für gescheitert

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »