newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Protest gegen Auspeitschung
©  Martijn Beekman über dpa

Saudi-Arabien 50 Stockschläge für Blogger Raif Badawi verschoben

Für den Aufschub seien medizinische Gründe genannt worden.

Dschidda – Nach massiven Protesten hat Saudi-Arabien die öffentliche Prügelstrafe für einen islam-kritischen Blogger ausgesetzt. Die für Freitag geplante Bestrafung von Raif Badawi mit 50 Stockschlägen wurde nach Informationen von Amnesty International aus „medizinischen Gründen“ vertagt.

Der 30-Jährige war im Mai zu zehn Jahren Haft und insgesamt 1000 Schlägen verurteilt worden, weil er auf seiner Internet-Seite den Islam beleidigt haben soll. Der Fall löste weltweit Kritik aus.

Seine Frau Ensaf Haidar berichtete am Abend der Deutschen Presse-Agentur, dass das Büro von König Abdullah die Akte an das höchste Gericht verwiesen habe. Das sei schon vor einem Monat geschehen. Ob der Fall neu aufgerollt wird, war zunächst unklar.

Die ersten 50 Stockschläge hatte Badawi vergangene Woche nach dem Freitagsgebet vor einer Moschee in der saudischen Hafenstadt Dschidda erhalten. Nach Amnesty-Informationen kam ein Gefängnisarzt am Freitagmorgen zu dem Schluss, dass die Wunden noch nicht ausreichend verheilt seien. Er habe deshalb empfohlen, die Bestrafung erst nächste Woche fortzusetzen. Ob noch andere Gründe hinter der Verschiebung stecken, blieb zunächst unklar.

Neben Menschenrechtsorganisationen hatten auch viele westliche Regierungen das Vorgehen der saudischen Behörden kritisiert. Das Auswärtige Amt erklärte am Freitag in Berlin: „Eine solche entsetzliche und grausame Strafe entspricht in keiner Weise unserem Verständnis von Menschenrechten.“

Das streng-religiöse Königreich gehört zu den wichtigsten Partnern des Westens in der Golfregion. Mit Sorge wird auch beobachtet, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Saudi-Arabien an Einfluss gewinnt. In dem Zwölf-Millionen-Einwohner-Land liegen die beiden heiligsten Stätten des Islam, die Kaaba in Mekka und die Ruhestätte des Propheten Mohammed in Medina.

Badawis Ehefrau Haidar verglich die Stockschläge mit den Anschlägen islamistischer Terroristen in Paris. Die Strafe ähnele dem Angriff auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ bei dem vergangene Woche zwölf Menschen getötet wurden, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Haidar forderte die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf Saudi-Arabien auszuüben. Sie lebt mittlerweile in Kanada im Asyl. Kontakt zu ihrem Mann hatte sie seit zwei Wochen nicht mehr.

16.01.2015 - dpa / newsburger.de

Weitere Meldungen

Statistisches Bundesamt Deutschland bei Verpackungsmüll im EU-Vergleich an erster Stelle

In Deutschland wird insgesamt die größte Menge an Verpackungsmüll in der EU produziert. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) belief sich das Aufkommen hierzulande im Jahr 2019 auf etwa 19,7 Millionen Tonnen. ...

Friedensnobelpreis Matwijtschuk hofft auf mehr Aufmerksamkeit für iranische Frauen

Die Vorsitzende des Center for Civil Liberties in Kiew, Oleksandra Matwijtschuk, freut sich über die Verleihung des Friedensnobelpreises 2022 an Narges Mohammadi und verbindet diese mit der Hoffnung auf mehr Aufmerksamkeit für den Freiheitskampf iranischer Frauen. ...

Sicherheitsbedenken Viele deutsche Ortskräfte aus Gaza können nicht nach Deutschland

Israel Israelische Armee rückt im Norden und Süden Gazas weiter vor

Frankreich Bundesanwaltschaft eröffnet Ermittlungsverfahren zu Anschlag in Paris

Israel Israel setzt Luftangriffe im Gazastreifen fort

Israel Israel setzt nach Ende der Waffenruhe Angriffe fort

Israel Drei Tote bei Schusswaffenattacke in Jerusalem

Israel Weitere elf Geiseln von Hamas freigelassen – darunter zwei Deutsche

Israel Katar meldet Verlängerung von Waffenruhe im Gazastreifen

Bericht Gespräche über Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg

Israel Hamas lässt weitere Geiseln frei

Israel Freilassung weiterer Geiseln von Hamas erwartet

Israel Hamas lässt erste Geiseln frei

Israel Feuerpause im Gaza-Krieg in Kraft getreten

Israel Jüdische Autorin Feldman wirft Berlin blinde Israel-Gefolgschaft vor

Israel BKA zählt über 2.700 Straftaten in Zusammenhang mit 7. Oktober

Israel Israel korrigiert Zahl der Toten durch Hamas-Angriff auf 1.200

Israel Wieder Vorwurf von israelischem Beschuss auf Krankenhaus

Nahrungsmittel EU gibt Millionen für Vernichtung von Wein aus

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »