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Radsport Erik Zabel gesteht noch viel mehr Doping

Zabel hat sich 1996 bewusst entschlossen, mit dem Dopen zu beginnen.

München – Erik Zabel hat eingeräumt, in seiner Karriere als Radprofi umfangreich gedopt zu haben. „Ich hatte nie einen strukturierten Dopingplan, nie dafür irgendwelche Experten um mich rum und habe mich deshalb auch nie als Superdoper angesehen. Ich hatte nur Empfehlungen. Aber wenn man das jetzt so zusammennimmt – Epo, Cortison, dann sogar Blutdoping -, ist es doch eine ganze Menge“, sagt der sechsmalige Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France der „Süddeutschen Zeitung“ in einem ausführlichen Interview.

Nach eigenen Angaben hat Zabel sich 1996 bewusst entschlossen, mit dem Dopen zu beginnen. „Ich habe als junger Fahrer nicht groß darüber nachgedacht, dass das ein großer Schritt ist. Aber klar ist auch: Ich wusste ganz genau: Das ist nicht erlaubt, und es hat mich auch niemand gezwungen, Epo zu nehmen. Das war meine Entscheidung.“

„Ich habe viel länger gedopt, viele Jahre.“

Zabel gibt an, zunächst das Blutdoping-Mittel Erythropoietin, kurz Epo, benutzt zu haben. Als die Nachweismethoden besser wurden, sei er wie etliche andere Fahrer umgeschwenkt – auf Eigenbluttransfusionen. „2003 habe ich vor der Tour de France eine Re-Infusion bekommen“, bekennt Zabel, der im Jahr 2007 behauptet hatte, lediglich einmal in seiner Karriere, im Sommer 1996, kurz mit Epo experimentiert zu haben. Das sei falsch gewesen. „Ich habe viel länger gedopt, viele Jahre“, so Zabel. Seine Lüge 2007 bereut Zabel inzwischen.

Als Grund gibt er an: „Vor allem wollte ich mein Leben behalten, mein Traumleben als Radprofi. Das hat man ja so geliebt, diesen Sport, die Reisen. Dieser Egoismus, der war einfach stärker.“ Sein größter Fehler bei dem Schein-Bekenntnis sei die Behauptung gewesen, seinem Sohn Rick zuliebe wolle er aufrichtig sein. „Dass das eine Riesendummheit war, wusste ich schon auf der Heimfahrt“, so Zabel, „ich fordere ja Sachen von ihm ab, an die ich mich bis jetzt selbst nicht gehalten habe. Wie mich die Leute jetzt vernichten oder auch nicht, das kann ich nicht beeinflussen. Aber Rick hat mit 19 gerade seinen ersten Profivertrag unterschrieben, er startet gerade seine Karriere.“

Ihm und der ganzen Generation junger Radprofis will Zabel mit seinem Schritt an die Öffentlichkeit helfen: „Denn ich bin wirklich überzeugt, dass der heutige Radsport nicht mehr mit der dunklen Ära meiner Zeit zu vergleichen ist.“

Offenheit kommt zu spät

Ein wesentlicher Anstoß für Zabels Bekenntnis war ein Bericht des französischen Senats in der vergangenen Woche, der die Ergebnisse von Nachtests der Tour de France 1998 veröffentlicht und Zabel als Epo-Betrüger entlarvt hatte.

Zabel ist sich bewusst, dass seine Offenheit spät kommt. „Den Moment, mir von einer Offenbarung oder einer aufrichtigen Entschuldigung etwas erhoffen zu dürfen, den habe ich leider verpasst“, sagt er. Er wünsche sich selbst jetzt einfach nur noch, „dass ich meine innere Ruhe wiederfinde – dass ich wieder in den Spiegel schauen kann“.

28.07.2013 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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