newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Hermann Gröhe
© über dts Nachrichtenagentur

Pflegenotstand Gröhe kündigt großangelegte Reform an

Geplant sei unter anderem ein neues Begutachtungsmodell.

Berlin – Mit einer großangelegten Pflegereform will Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) den Pflegenotstand beheben. Die rasche Zunahme von Pflegebedürftigen und an Demenz Erkrankten sei „eine Herausforderung für das System Pflege, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes“, sagte Gröhe im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Geplant seien ein neues Begutachtungsmodell, erweiterte Hilfen für Pflege in der Familie und die Ausbildung und Einstellung von deutlich mehr Pflegekräften. Das bisherige Drei-Stufen-Modell bei der Begutachtung und Einstufung von Pflegebedürftigen soll in Zukunft durch fünf Pflegegrade ersetzt werden. Bisher wurde die Pflegestufe von den körperlichen Einschränkungen bestimmt. „Das ist zu einseitig“, sagte Gröhe. Bei den neuen Graden würden geistige und psychische Beeinträchtigungen gleichermaßen berücksichtigt und so die individuelle Pflegebedürftigkeit besser erfasst.

Schon in wenigen Tagen werde damit begonnen, das neue Modell in zahlreichen Einrichtungen auf seine Praxistauglichkeit zu testen. „Wir werden parallel nach dem alten und nach dem neuen Modell begutachten“, sagte Gröhe. So könne man Fehler schon vor der Einführung des neuen Systems vermeiden.

Verbesserte Leistungen für die Pflegebedürftigen werde es aber unabhängig davon schon ab dem 1. Januar 2015 in Höhe von 2,4 Milliarden Euro geben. Damit sollen die Hilfen für Familien ausgebaut und mehr Pflegerinnen und Pfleger in Betreuungseinrichtungen eingestellt werden. In einem zweiten Schritt sollen später weitere 2,4 Milliarden Euro ausgegeben werden. Die Beitragszahler werden mit 0,5 Prozentpunkten mehr in der Pflegeversicherung belastet. „Das bringt den Pflegebedürftigen am Ende fünf Milliarden Euro mehr im Jahr“, sagte Gröhe.

Eine solche Erhöhung des Leistungsvolumens um 20 Prozent habe es in einem sozialen Sicherungssystem noch nicht gegeben. Er sei sich sicher, dass „viele Menschen in unserem Land wollen, dass bei der Pflege ein großer Schritt getan wird“, sagte Gröhe der Zeitung. Die Reform soll nach den Worten des Ministers bis 2017 abgeschlossen sein.

05.04.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Heute hat Hessen eine Bundesratsinitiative vorgestellt, die eine Mindestspeicherfrist von IP-Adressen zur Bekämpfung schwerer Kriminalität einführen soll. ...

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Im Jahr 2022 haben die öffentlichen Haushalte und der private Sektor in Deutschland nach ersten Schätzungen etwa 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) entspricht dies einem nominalen ...

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

Integration Reform könnte Einbürgerungsverfahren verlängern

Grüne Lemke bezeichnet Haushaltsverhandlungen als „schwierig“

Wissing FDP will „absolut“ in Regierung bleiben

SPD Faeser hofft auf baldige Einigung bei Speicherung von IP-Adressen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »