newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Prostituierte Annabell Bordel
© Juliana da Costa José Juhu / Cascari / CC BY-SA 3.0

Solwodi Opfer-Organisation kritisiert Prostitutionsgesetz als Augenwischerei

Regeln sind in der Praxis leicht zu umgehen.

Osnabrück – Die Hilfsorganisation Solwodi für Opfer von Zwangsprostitution hat scharfe Kritik an dem geplanten Prostitutionsgesetz geübt. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) sagte die Solwodi-Gründerin und Frauenrechtlerin Lea Ackermann: „Das Gesetz ist absoluter Blödsinn und Augenwischerei.“ Ackermann kritisierte insbesondere, dass die große Koalition an der umstrittenen Kondom-, Melde- und Beratungspflicht festhält.

Die Kondompflicht sei in der Praxis überhaupt nicht zu kontrollieren. „Wollen Sie etwa einen Polizisten in das Zimmer des Bordells stellen? Wenn der Freier dem Zuhälter 10 Euro zahlt, geht es auch ohne Kondom.“

Auch die Meldepflicht für Prostituierte helfe nicht weiter, weil diese oft von ihren Zuhältern in andere Städte zum Anschaffen geschickt würden. Zudem könnten Betreiber von Bordellen leicht die Pflicht umgehen, eine staatliche Genehmigung mit Zuverlässigkeitsüberprüfung zu beantragen: „Die Betreiber haben doch Strohmänner, die dann das Gewerbe anmelden.“ Wer keine Genehmigung vorweisen könne, dem drohe lediglich ein Bußgeld.

Ackermann forderte neue Gesetze nach dem Vorbild der skandinavischen Länder: „Wir brauchen ein Verbot von kaufbarem Sex. Der Freier macht sich dann strafbar, nicht die Frauen. Das würde die Menschen zum Nachdenken bringen.“

Die Frauenhilfsorganisation Solwodi gibt es seit 1985. Das Kürzel steht für „Solidarity with Women in Distress“ – Solidarität mit Frauen in Not. Die Organisation setzt sich für ausländische Frauen ein, die Opfer von Zwangsprostitution und Menschenhandel geworden sind und unterhält in Deutschland 18 Beratungsstellen.

04.02.2016 - newsburger.de

Weitere Meldungen

Jahresbilanz Spendenbereitschaft geht zurück

In Deutschland ist die Spendenbereitschaft zuletzt deutlich zurückgegangen. Von Januar bis September 2023 spendeten die Deutschen rund 3,2 Milliarden Euro, wie aus der Jahresbilanz des Deutschen Spendenrates hervorgeht, die am Montag veröffentlicht wurde. ...

Umfrage Immer weniger Online-Käufe von Weihnachtsbäumen

Die Deutschen sind immer weniger bereit, ihre Weihnachtsbäume online zu kaufen, so das Ergebnis einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom. Die Umfrageergebnisse wurden am Montag veröffentlicht und zeigen, dass nur ein Prozent der Verbraucher beabsichtigt, in ...

Bildung Philologenverband warnt vor Aushöhlung der Lehrerausbildung

Studie Fast jeder Dritte leidet an Rückenschmerzen

Gesellschaft Gefahr von Suchterkrankungen bei Gastro-Personal besonders hoch

Gesellschaft Twitter verliert Nutzer – Bluesky knackt 2-Millionen-Marke

Gesundheit Alkoholkonsum der Deutschen ist teils deutlich gesunken

Arbeitsgemeinschaft Deutlich mehr Wohnungslose in Deutschland

Gesundheit Kassenärzte beklagen „Vollkasko-Mentalität“ von Patienten

Gesellschaft Wohnungslosenhilfe warnt vor kalter Jahreszeit

Buchmesse „Goofy“ ist Jugendwort des Jahres 2023

Umfrage Mehrheit gegen Süßwaren, Alkohol und Tabak im Kassenbereich

Statistisches Bundesamt Weniger Teenagermütter in Deutschland

Umfrage Mehrheit sieht Deutschland auf schlechtem Weg

Literatur Stanisic bereut unterlassenes Einschreiten gegen Mobbing

Umfrage Stimmung zur Deutschen Einheit gekippt

Fernsehen Große Mehrheit lehnt „Diskriminierungshinweis“ vor ARD-Sendungen ab

Gesellschaft KZ-Gedenkstätten beobachten Zunahme von rechtsextremer Bedrohung

Jahresbericht Meldestelle erfasst Hunderte antiziganistische Vorfälle

Cannabis Heinz Strunk wendet sich gegen Legalisierung

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »