newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Abstandsmarkierungen
© über dts Nachrichtenagentur

Corona-Krise Bayerns Innenminister dringt auf mehr „Sozialkontrolle“

„Ich habe dafür null Verständnis.“

München – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) fordert Bürger dazu auf, Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen direkt anzusprechen oder sie im Bedarfsfall auch der Polizei zu melden.

„Steht man beispielsweise in der Schlange im Supermarkt und stellt fest, dass jemand die Sicherheitsabstände nicht einhält, kann man darauf hinweisen, die Regeln einzuhalten“, sagte er im RTL/n-tv-„Frühstart“. Bei schwereren Verstößen sei es richtig, die Polizei zu informieren. Diese müsse „darauf hingewiesen werden, wenn es jemand nicht einsehen mag“.

In diesem Zusammenhang reagierte der CSU-Politiker mit Unverständnis darauf, dass sich vereinzelt noch immer Menschen etwa zum Grillen im Park verabredeten. „Es ist töricht, es ist dumm und es ist rücksichtslos gegenüber anderen Mitbürgern“, sagte er. „Ich habe dafür null Verständnis.“ Es sei deshalb richtig gewesen, die Polizeieinsätze zu verstärken. „Wir werden unsere normalen Einheiten auch zusätzlich noch durch Bereitschaftspolizei verstärken.“ Hinweise aus der Bevölkerung seien wichtig, da die Polizei nicht überall vor Ort sein könne.

Trotz vereinzelter Verstöße haben sich die seit einer Woche geltenden strengen Ausgangsbeschränkungen laut Herrmann aber bewährt. Die meisten Menschen hielten sich daran. Ihm sei klar, dass die Maßnahmen eine Zumutung für viele seien. „Aber die meisten sehen auch ein, dass das ihrer Gesundheit zuliebe geschieht.“ Dennoch lasse sich erst in ein paar Tagen feststellen, wie erfolgreich die Maßnahmen mit Blick auf die Zahl der Infizierten seien. Er habe die Hoffnung, dass die bisherigen Maßnahmen reichen, um das Virus einzudämmen. „Wir wollen kein Überwachungsstaat werden.“

Zugleich aber hätten die Ausgangsbeschränkungen auch negative Nebenerscheinungen. „Leider machen sich kriminelle Elemente diese Situation zunutze“, sagte er. Gerade in Fällen häuslicher Gewalt appellierte er an die Sensibilität und Wachsamkeit der Menschen. „Wenn ein Nachbar aufmerksam wird, dass so etwas passiert, soll er bitte die Polizei rufen. Da müssen wir sehr genau aufpassen“, so der Innenminister. „Auch da braucht es Sozialkontrolle untereinander.“

Mit Blick auf die Dauer der Beschränkungen sagte Herrmann, dass darüber erst in der Woche nach Ostern entschieden werde. Ausschlaggebend dafür sei die Entwicklung der Infektionen. „Wir mussten in Italien leider miterleben, wie das aus dem Ruder gelaufen ist.“ Das Gesundheitswesen müsse gut funktionieren und die Zahlen stabil sein.

„Wenn wir einigermaßen stabile Verhältnisse entwickeln, werden wir auch einige Maßnahmen lockern können“, sagte der CSU-Politiker. „Jeder von uns kann seinen persönlichen Beitrag leisten, dass die Infektionen reduziert werden.“

31.03.2020 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

Die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann, appelliert an die Ampelkoalition, ihre Wirtschaftspolitik zu überdenken und den Streit innerhalb der Koalition zu beenden, um der Wirtschaft des Landes neuen Antrieb zu verleihen. ...

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »