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Proteste beim NSU-Prozess vor dem Strafjustizzentrum München
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Mordfall Lübcke Verbindungen zu NSU-Komplex enger als bekannt

Ehemaliger Mitarbeiter des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz im Fokus.

Kassel – Die Verbindungen zwischen der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) und dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) sind laut eines Berichts des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Samstagausgaben) enger als bislang bekannt. Im Fokus steht ein ehemaliger Mitarbeiter des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz.

Ermittlungsunterlagen des Polizeipräsidiums Mittelfranken („BOA Bosporus“) belasten den früheren Verfassungsschützer. Laut einem Vermerk vom Juni 2006, über den die RND-Zeitungen berichten, gab der Mitarbeiter einer Kasseler Sicherheitsfirma zehn Wochen nach dem NSU-Mord in Kassel zu Protokoll, den Mann seit etwa 1990 zu kennen. Beide hätten in Rockerkreisen verkehrt mit Beziehungen zu einem Motorradclub namens „Wheels of Steel“ und zu den „Hells Angels“. Beide hätten gemeinsam an Schießübungen teilgenommen.

Geschossen wurde nach Aussage des Zeugen Jürgen S. auf zwei Kasseler Schießanlagen, zunächst in Vellmar, später in Waldau, jeweils nur wenige Kilometer vom späteren NSU-Tatort im Norden Kassels entfernt. Geübt wurde mit der Dienstwaffe des Sicherheitsmannes – einem Revolver der Marke „Rossi“, Modell 27, Kaliber 38 Spezial. Mit einer Waffe dieses Typs wurde dreizehn Jahre später Lübcke erschossen. Ob auch der Verfassungsschützer mit der „Rossi“ übte, bleibt in dem Vermerk unklar.

Der Zeuge Jürgen S. verfügte bis zum NSU-Mord in Kassel über ein Diensthandy, das fest mit seinem Geldtransporter verbunden war. Laut Aktenvermerk taucht die Nummer des Handys zweimal in Funkzellenabfragen der Ermittler zeitgleich in unmittelbarer Nähe zu weiteren NSU-Morden auf: am 15. Juni 2005 in München sowie sechs Tage zuvor in Nürnberg. Der V-Mann-Führer war am Tatort des Kasseler NSU-Mordes im April 2006 anwesend. Laut einem Aktenvermerk der Bundesanwaltschaft soll Jürgen S. den Verfassungsschützer für den ersten NSU-Mord im Jahr 2000 in Nürnberg ein Alibi verschafft haben.

Die Bundesanwaltschaft prüft zurzeit den Verbleib von Waffen aus Rocker-Beständen und ihre mögliche Verbindung zum Mordfall Lübcke, darunter auch Revolver vom Typ „Rossi“.

Der Verfassungsschützer wurde nach dem Mord in Kassel verdächtigt, weil er sich als einziger Zeuge nicht freiwillig bei der Polizei gemeldet hatte. Während seiner späteren Vernehmungen widersprach sich der Sportschütze mehrmals.

11.01.2020 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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