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WTA-Turnier Mona Barthel erobert in Australien Neuland

Erster Turniersieg in Hobart hievt Tennisspielerin aus Bad Segeberg auf Platz 44 der Weltrangliste.

Melbourne – Zum Feiern und Genießen blieb keine Zeit. Noch am Abend nach dem ersten WTA-Titelgewinn ihrer Karriere jettete Tennisspielerin Mona Barthel aus Bad Segeberg von Hobart in die eine Flugstunde entfernte Millionenmetropole Melbourne – mit einer Scheibe Holz in Form der australischen Insel Tasmanien im Gepäck und um 37.000 Dollar reicher.

Die 21-Jährige, die am späten Samstagnachmittag das Finale des mit 220.000 Dollar dotierten Tennisturniers in Hobart gegen die an Position eins gesetzte Belgierin Yanina Wickmayer in nur 59 Minuten mit 6:1, 6:2 gewonnen hatte, war schon am Sonntag wieder gefordert: Bekannt machen mit neuer Umgebung. “Ich freue mich riesig auf meine ersten Australian Open”, sagte die jüngste deutsche Tennishoffnung nach dem ersten Training im Melbourne Park. Der war für sie bis zum Sonntag Neuland gewesen.

Neues Terrain hat Mona Barthel auch in der Weltrangliste betreten. Wenn die Novizin an diesem Montag in der ersten Runde des Grand- Slam-Turniers auf ihre englische Doppelpartnerin Anne Keothavong trifft, wird sie als die Nummer 44 der Weltrangliste vorgestellt. Durch ihre acht Siege hintereinander hat die in Hobart erst über die Qualifikation ins Hauptfeld gelangte Norddeutsche 20 Plätze gutgemacht. “Ich war wirklich sehr zufrieden, so wie ich gespielt habe und denke, dass ich sogar noch einen Schritt weiter gehen kann”, sagte Barthel nach der bislang erfolgreichsten Woche ihrer noch jungen Karriere.

Das in diesem Satz durchklingende Selbstbewusstsein korrespondierte nicht so recht mit ihrem Auftritt bei der Siegerehrung. Mona Barthel wirkte etwas unsicher, als sie die originelle Trophäe aus Holz erhielt, auf der schon die Namen von so prominenten Spielerinnen wie den Grand-Slam-Siegerinnen Kim Clijsters oder Petra Kvitova verewigt sind. Danach strahlte die junge Frau mit der Abendsonne um die Wette. Sie hatte allen Grund zur Zufriedenheit.

Mona Barthel hatte in ihrem ersten WTA-Finale überhaupt gleich losgelegt wie die Feuerwehr. Wie schon im Halbfinale gegen die Kielerin Angelique Kerber entschied sie nach 20 Minuten den ersten Satz für sich. Im nur geringfügigen Unterschied zum Match am Freitag gab sie aber ein Spiel ab: 6:1. Barthel beeindruckte die Favoritin, die zuvor im Turnier noch keinen Satz verloren und auch den ersten Vergleich gegen die Deutsche im Jahr 2010 klar gewonnen hatte, mit mächtigen Aufschlägen, enormer Präzision bei den Grundlinienschlägen und großem Laufvermögen.

Im zweiten Durchgang schien Wickmayer das Blatt wenden zu können. Der Belgierin unterliefen nicht mehr so viele leichte Fehler wie zu Beginn und sie glich mit einem Rebreak auch zum 2:2 aus. Doch dann drehte die 1,85 Meter große Deutsche, die wegen ihrer Siege über die Spanierin Anabel Medina Garrigues, Titelverteidigerin Jarmila Gajdosova aus Australien und Kerber von den Gastgebern respektvoll als “Giant-Killer” bezeichnet wurde, noch einmal auf. Mit perfektem Winkelspiel und Tempowechseln bestimmte sie den Rhythmus und verwandelte nach nicht einmal einer Stunde Spielzeit mit ihrem vierten Ass den ersten Matchball.

“Für ein paar Augenblicke war ich ein wenig nervös und habe auch ein wenig zu passiv gespielt. Aber ich habe 6:1, 6:2 gewonnen, also muss ich die meisten Dinge richtig gemacht haben”, sagte Mona Barthel.

Bundestrainerin Barbara Rittner nötigte die Leistung von Mona Barthel größten Respekt ab. “Hut ab, wie sie sich über die Quali bis zum Titel durchgeschlagen hat. Das war eine Superleistung”, sagte sie der Nachrichtenagentur dapd. Die Fed-Cup-Kapitänin, die Mona Barthel für das Erstrundenduell Anfang Februar gegen Tschechien zu nominieren gedenkt, beschrieb die Stärken der noch vor zwei Jahren mehr als 200 Plätze schlechter gelisteten Aufsteigerin so: “Sie geht jedes Tempo mit, bewegt sich trotz ihrer langen Hebel sehr gut und macht wenig Fehler.” Mona Barthel ist aus anderem Holz geschnitzt, als die meisten Gegnerinnen.

15.01.2012 - dapd / newsburger.de

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