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Schlecker Mitarbeiter fürchten sich vor Jobverlust

Viele Beschäftigte wissen nicht, ob ihre Filialen und Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Berlin – Wie es beruflich weitergeht, ist für die Schlecker-Mitarbeiterin einer Stuttgarter Filiale völlig unklar. „So genau weiß ich nicht, ob ich die Arbeit verliere“, sagt die Frau. Wie ihr geht es vermutlich noch vielen anderen Mitarbeitern der insolventen Drogeriemarktkette. Am Mittwoch gab der Insolvenzverwalter bekannt, dass knapp die Hälfte der rund 25.000 Arbeitsplätze gestrichen und jede zweite der 6.000 Filialen geschlossen wird.

Die Frau in Stuttgart arbeitet seit rund 15 Jahren bei der Drogeriemarktkette, vor kurzem wurde sie zur Filialleiterin befördert. Sie befürchtet, keinen neuen Job zu finden, wenn sie entlassen wird. „Ich werde jetzt 50. Da glaube ich nicht, dass ich was finde, gerade im Verkaufsbereich“, sagt sie.

Ähnlich geht es einer Verkäuferin in einem Markt in Hannover. Ob ihre Filiale geschlossen und sie ihren Job verlieren werde, wisse sie noch nicht, sagt die Frau, die seit elf Jahren bei Schlecker beschäftigt ist. Über ihren Arbeitgeber könne sie nur Gutes sagen, erklärt sie, dennoch würde sie gerne auf den drohenden Arbeitsplatzverlust der Schlecker-Mitarbeiter aufmerksam machen und gemeinsam mit Kollegen eine Kundgebung organisieren. „Das muss aber die Chefin erlauben“, sagt sie.

Von den Filialschließungen und Stellenstreichungen erfuhr sie erst aus den Medien. Auch im Januar hatten viele Mitarbeiter erst über die Medien erfahren, dass ihr Arbeitgeber pleite ist. Dass ihr Arbeitsplatz in Gefahr ist, nimmt die Mitarbeiterin scheinbar gelassen. „Viel Spaß beim Putzen“, sagt sie lachend zu einem jungen Mann, der gerade Sprühflaschen mit Fensterreinigungsmittel kauft.

In einer Filiale in Dresden ist ebenfalls unklar, wie es weitergeht. „Was jetzt kommt, wissen wir nicht“, sagt eine Verkäuferin. Sie rechne aber damit, dass ihre Filiale geschlossen wird. „Aber das war ja schon abzusehen.“ Vorerst bleibe der Markt noch geöffnet. „Vielleicht einige Wochen oder sogar Monate, wer weiß.“

Nicht betroffen von den Schließungen ist ein Geschäft in der Münchner Innenstadt. „Unsere Filiale bleibt erhalten“, sagt eine Mitarbeiterin. Ihr selbst sei bereits eine Weiterbeschäftigung zugesichert worden. Dass es weiter geht, will das Unternehmen auch den Kunden mitteilten. „Wir sind weiter für Sie da!!“, heißt es auf einem Flugblatt, das die Mitarbeiterin den Kunden in die Hand drückt. In dem Text auf dem Flugblatt bedanken sich die „Familie Schlecker und Mitarbeiter“ bei den Kunden für ihre Treue.

In einer Filiale in Berlin-Mitte hängt das Flugblatt im Schaufenster. Ob die Filiale erhalten bleibt, war nicht zu erfahren. „Wir dürfen nichts sagen“, erklärt eine Mitarbeiterin und räumt weiter Waren in die Regale.

29.02.2012 - dapd / newsburger.de

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