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Fall Chantal Missstände im Jugendamt lange bekannt

Bereits im Jahr 2006 lagen Beschwerdebriefe über die Behörde vor.

Hamburg – Nach Recherchen des NDR waren die Schwachstellen im Jugendamt Hamburg-Mitte seit sechs Jahren bekannt. “Dem NDR Fernsehen liegen mehrere massive Beschwerdebriefe von freien Jugendhilfeträgern und Pflegeeltern vor, die an den damaligen Ersten Bürgermeister Ole von Beust (CDU), den damaligen Justizsenator Till Steffen (GAL) und den Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) gerichtet waren”, teilte der Sender am Samstag in Hamburg mit.

In den Beschwerden sei es unter anderem um Verwaltungsfehler und überlastete Beamte gegangen. Hausbesuche würden unterbleiben oder seien nur nach mehrmonatiger Vorbereitung möglich, heißt es in den Schriftstücken. Viele Fälle würden allein nach Aktenlage entschieden und das Kindswohl dadurch gefährdet.

Der dem Jugendamt vorgesetzte Sozialamtsleiter versprach damals, er werde “diese Schwachstellen weiter analysieren und Abhilfe schaffen”, wie der NDR aus einem Schreiben zitiert, dass dem Sender vorliegt.

Die Senatskanzlei wollte die Recherchen nicht kommentieren, da sie den Vorgang zur Zeit selbst prüfe.

Das Jugendamt Hamburg-Mitte ist durch den Tod der elfjährigen Chantal in die Kritik geraten. Das Mädchen war von der Behörde in einer Pflegefamilie untergebracht worden, in der beide Eltern die Ersatz-Droge Methadon zum Heroin-Entzug erhielten. Chantal war am 16. Januar nach der Einnahme des Mittels gestorben. Bereits vor drei Jahren hatte der Tod eines Kleinkindes im Zuständigkeitsbereich des Amtes öffentliche Kritik ausgelöst.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) äußerte sich empört über den Fall Chantal: “Ich fordere eine schonungslose und rückhaltlose Aufklärung in diesem Fall, den man nicht begreifen kann und der uns alle schockiert”, sagte Bahr “Bild.de”.

04.02.2012 - dapd / newsburger.de

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