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Kinderpornos in Lügde Missbrauchsbeauftragter fordert Meldepflicht für Internet-Anbieter

„Ich war erschüttert, als ich die Informationen bekommen habe.“

Bielefeld – Mit Blick auf das Ausmaß des Missbrauchsverdachts im nordrhein-westfälischen Lügde spricht Johannes-Wilhelm Rörig, unabhängiger Missbrauchsbeauftragter der Bundesregierung, von einem „monströsen Fall“: „Ich war erschüttert, als ich die Informationen bekommen habe“, sagte er dem Bielefelder „Westfalen-Blatt“ (Donnerstagausgabe).

Rörig sagte, zum derzeitigen Stand der Ermittlungen spreche alles für ein „klassisches Täterverhalten“. Der Tatverdächtige habe nicht nur die Kinder, sondern auch das soziale Umfeld manipuliert. Es sei typisch, dass alle denken: „Dieser Mensch war so nett und immer hilfsbereit.“ Das sei einer der Gründe, warum es häufig so lange dauere, bis Missbrauch entdeckt würde.

Zudem erzeuge der Täter häufig zunächst ein Wohlfühlklima, bevor es zum Übergriff komme. Die Kinder fühlten sich oft mitschuldig, weil sie zum Beispiel Geschenke angenommen haben. Vielfach würden sie durch den Täter auch eingeschüchtert und bedroht.

Neben der strafrechtlichen Verfolgung fordert Rörig die Landesregierung dazu auf, eine Aufklärungsgruppe einzusetzen. „Es muss klar werden, welche Behörde wann Bescheid wusste.“ Und, ob individuelle Fehler gemacht wurden oder es strukturelle und personelle Schwachstellen im Kinderschutz gebe.

Rörig sagte der Zeitung weiter: „Solche Fälle sollten zum Anlass genommen werden, um über Präventionsarbeit zu sprechen.“ Das gelte vor allem für den schulischen Bereich. „Wenn ein Kind sexuelle Gewalt erleidet, muss es wissen, dass das Unrecht ist und an wen es sich wenden kann“, erklärte Rörig. Lehrer müssten zudem für das Thema und die Signale der Kinder sensibilisiert werden. Ein entsprechendes Programm, die bundesweite Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“, laufe in NRW bereits.

Die Ermittler haben mehrere Terabyte pornografischen Materials gefunden. „Es ist tatsächlich so, dass die Täter immer größere Datenmengen abspeichern“, sagte Rörig dem „Westfalen-Blatt“. Deshalb macht sich der Missbrauchsbeauftragte auch für die Vorratsdatenspeicherung stark.

Zudem fordert er die Einführung einer Meldepflicht für Internet-Anbieter. „Wenn sie auf kinderpornografisches Material stoßen, sollte das dem Bundeskriminalamt gemeldet werden“, sagte Rörig.

30.01.2019 - newsburger.de

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