newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Gedenken
© Azhar Rahim über dpa

Zwischenbericht Ministerium gibt Pilot keine Schuld an MH370-Verschwinden

Eine Selbsttötungsabsicht des Piloten schließt die Behörde quasi aus.

Kuala Lumpur – Verdächtigungen gegen den Piloten von Unglücksflug MH370 entbehren nach Überzeugung internationaler Ermittler jeder Grundlage. Es gebe kein Hinweis auf ein Motiv, warum Flugkapitän Zaharie Ahmad Shah die Boeing mit 239 Menschen an Bord absichtlich ins Verderben gelenkt haben sollte.

Das erklärte das malaysische Verkehrsministerium in einem Zwischenbericht. Das 500 Seiten starke Dokument zur Untersuchung wurde exakt am ersten Jahrestag des Unglücks in Kuala Lumpur veröffentlicht.

Fazit: Die Experten sind ratlos, was mit der Boeing passiert ist. Nur Wrack und Flugdatenschreiber könnten neue Aufschlüsse geben, heißt es in dem Bericht. Die Boeing 777-200ER der Malaysia Airlines war auf dem Weg von Malaysia nach China spurlos verschwunden. Die Suche nach dem Wrack geht im Indischen Ozean vorerst weiter.

Der Pilot ist seit Monaten im Visier unabhängiger Ermittler. Weil die Kommunikationssysteme an Bord gleichzeitig stoppten und die Maschine nach dem letzten Radarkontakt abrupte Kursänderungen vollzog, glauben sie, nur ein erfahrener Pilot könne dahinterstecken. Ein Motiv lieferten aber auch sie bislang nicht. „Es sind keine Episoden von Apathie, Angst oder Reizbarkeit bekannt“, heißt es über Zaharie in dem neuen Bericht. „Es gab weder Anzeichen von Verhaltensänderungen, noch sozialer Isolation, neuen Interessen oder Selbstvernachlässigung, und keinen Drogen- oder Alkoholmissbrauch beim Piloten, dem ersten Offizier oder anderen Crew-Mitgliedern.“

Während Angehörige unter anderem in Malaysia und China am Sonntag der Insassen der Maschine gedachten, beteuerten Politiker, dass die Suche nach dem Wrack vorerst weitergeht. „Es kann nicht ewig dauern, aber so lange es glaubhafte Spuren gibt, geht es weiter“, sagte der australische Regierungschef Tony Abbott. Australien koordiniert die Suche, die bereits mehr als 100 Millionen Euro verschlungen hat.

„Das Verschwinden von MH370 ist beispiellos, ebenso wie die Suche“, sagte Malaysias Regierungschef Najib Razak. „Es ist bei weitem die komplexeste und herausforderndste Suche in der Geschichte der Luftfahrt.“ Das Wrack wird in einer der entlegensten Ozeanregionen der Welt rund 2000 Kilometer westlich von Perth vermutet. Dort ist das Wasser teils 6000 Meter tief und der Meeresboden mit Bergen und steilen Klippen zerfurcht.

„Es gibt keine Worte, um den Schmerz der Familien der Insassen zu beschreiben“, sagte Najib. „Dass es keine Antworten gibt und keinen definitiven Beweis (für den Absturz) macht es umso schwerer zu ertragen.“ Viele Angehörige argwöhnen seit den anfänglich chaotischen und widersprüchlichen Angaben zu dem Unglück, dass die malaysischen Behörden etwas verbergen. 

08.03.2015 - dpa / newsburger.de

Weitere Meldungen

Statistisches Bundesamt Deutschland bei Verpackungsmüll im EU-Vergleich an erster Stelle

In Deutschland wird insgesamt die größte Menge an Verpackungsmüll in der EU produziert. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) belief sich das Aufkommen hierzulande im Jahr 2019 auf etwa 19,7 Millionen Tonnen. ...

Friedensnobelpreis Matwijtschuk hofft auf mehr Aufmerksamkeit für iranische Frauen

Die Vorsitzende des Center for Civil Liberties in Kiew, Oleksandra Matwijtschuk, freut sich über die Verleihung des Friedensnobelpreises 2022 an Narges Mohammadi und verbindet diese mit der Hoffnung auf mehr Aufmerksamkeit für den Freiheitskampf iranischer Frauen. ...

Sicherheitsbedenken Viele deutsche Ortskräfte aus Gaza können nicht nach Deutschland

Israel Israelische Armee rückt im Norden und Süden Gazas weiter vor

Frankreich Bundesanwaltschaft eröffnet Ermittlungsverfahren zu Anschlag in Paris

Israel Israel setzt Luftangriffe im Gazastreifen fort

Israel Israel setzt nach Ende der Waffenruhe Angriffe fort

Israel Drei Tote bei Schusswaffenattacke in Jerusalem

Israel Weitere elf Geiseln von Hamas freigelassen – darunter zwei Deutsche

Israel Katar meldet Verlängerung von Waffenruhe im Gazastreifen

Bericht Gespräche über Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg

Israel Hamas lässt weitere Geiseln frei

Israel Freilassung weiterer Geiseln von Hamas erwartet

Israel Hamas lässt erste Geiseln frei

Israel Feuerpause im Gaza-Krieg in Kraft getreten

Israel Jüdische Autorin Feldman wirft Berlin blinde Israel-Gefolgschaft vor

Israel BKA zählt über 2.700 Straftaten in Zusammenhang mit 7. Oktober

Israel Israel korrigiert Zahl der Toten durch Hamas-Angriff auf 1.200

Israel Wieder Vorwurf von israelischem Beschuss auf Krankenhaus

Nahrungsmittel EU gibt Millionen für Vernichtung von Wein aus

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »