newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Theresa May
© über dts Nachrichtenagentur

Brexit Historiker Kershaw wirft May Borniertheit vor

„Theresa May ist nicht arrogant, ihr Verhalten ist aber borniert.“

London – Der britische Historiker Ian Kershaw hat das Verhalten britischer Politiker im Zuge des Brexits scharf kritisiert: „Theresa May ist nicht arrogant, ihr Verhalten ist aber borniert. Sie hat geglaubt, den Brexit einfach durch Hartnäckigkeit durchziehen zu können. Und das ohne Beteiligung des Parlaments“, sagte Kershaw dem Nachrichtenportal T-Online.

Das dreimalige Scheitern von Mays Brexit-Deal im Parlament begrüßte Kershaw: „Die Aufgabe eines Parlaments besteht darin, die Arbeit der Regierung zu kontrollieren. Und genau das tut das Unterhaus doch gerade mit Erfolg.“

Die Aussichten auf Einigung hält er dagegen für wenig erfolgversprechend: „Es ist nicht unmöglich, aber wenig wahrscheinlich, dass das Parlament zu einer Einigung gelangt. Die Kluft zwischen Labour und den Konservativen ist einfach zu groß.“

Für Kershaw ist der Brexit Signal für eine kritische Phase der Europäischen Union. „Im schlimmsten Fall kann der Brexit der Anfang des Endes der EU werden“, sagte er. „Es kann aber ebenso gut sein, dass sich das übrige Europa enger zusammenschließt.“

Auch eine weitere Alternative hält Kershaw für möglich: „Genauso gut könnte eine mehrgleisige EU entstehen, mit Ländern aus der Eurozone, die eine ganz enge Verbindung suchen, sowie Ländern, die einen geringeren Grad der Vernetzung haben.“

Für die Aversion vieler Briten gegenüber der EU machte Kershaw mehrere Faktoren aus, darunter auch historische: „Manche Briten denken heutzutage noch: Wir haben Europa von den Nazis befreit – und die Europäer sind nicht einmal dankbar dafür.“

Aber auch die Flüchtlingskrise 2015 hätte Auswirkungen auf den EU-Skeptizismus in Großbritannien gehabt: „Viele Briten schauten fassungslos auf das Chaos auf dem Festland – und waren nun überzeugt, dass Großbritannien die EU verlassen müsse, um die Einwanderung wieder kontrollieren zu können.“

22.04.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krichbaum Fundamentale Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit nötig

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben auf ihrem Sondergipfel an diesem Donnerstag die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas diskutiert. Hierzu äußerte sich der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gunther Krichbaum. ...

Hofreiter Revolutionsgarde des Iran als Terrororganisation einstufen

Der Politiker der Grünen, Anton Hofreiter, hat sich dafür ausgesprochen, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation zu klassifizieren. Als Vorsitzender des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten unterstützte er am Donnerstag im rbb24 Inforadio eine ...

Gesetzesvorhaben Europapolitiker fordert weniger Regulierung und Bürokratie

Bündniss USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen

Pazifikflotte Putin will Russlands Atom-U-Bootflotte erweitern

Polen Parlament bestätigt Tusk als künftigen Regierungschef

Regierungswechsel in Polen Link sieht Chance für EU

Gentechnik-Novelle Keine Mehrheit unter EU-Ländern

CDU Kretschmer will mehr Engagement für ostdeutsche Braunkohlereviere

Integration CDU drängt wegen hoher Flüchtlingszahlen auf Drittstaatenlösung

Niger Verteidigungsministerium sieht sich bei Mali-Abzug im Zeitplan

SPD-Parteitag Sánchez warnt vor Abbau des Sozialstaats

Ukraine Borrell will Luftabwehr stärken

SPD-Parteitag Scholz will Ukraine-Hilfe notfalls ausweiten

Klimaschutz Einigung auf EU-Gebäuderichtlinie – Bauwirtschaft erleichtert

Russland Putin will bei Präsidentschaftswahlen erneut antreten

Investitionsbank Spaniens Wirtschaftsministerin soll neue EIB-Präsidentin werden

"Feministische Außenpolitik" Iranische Frauenrechtlerin Alinejad enttäuscht von Baerbock

Umfrage Mehrheit für Einsparungen bei Bürgergeld und Ukraine-Hilfe

Ukraine EU-Militärausschuss pocht auf weitere Unterstützung der Ukraine

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »