newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Ausfahrts-Schild an einer Autobahn
© über dts Nachrichtenagentur

Lkw-Maut Dobrindt will Vertrag mit Daimler und Telekom verlängern

SPD-, Linken- und Grünen-Fraktion halten die Verlängerung für vergaberechtswidrig.

Berlin – Nach dem Auslaufen des bisherigen Vertrags mit Daimler und Deutscher Telekom über die Erhebung der Lkw-Maut will das Bundesverkehrsministerium den Vertrag bis 2018 verlängern. Das geht der „Berliner Zeitung“ (Freitag) zufolge aus der „Bereinigungsvorlage“ zum Staatshaushalt 2015 vor, über die der Haushaltsausschuss in der Nacht zu diesem Freitag beraten hat. Demnach werden dem Verkehrsministerium darin für 2015 bis 2018 jeweils knapp 537 Millionen Euro zugewiesen, mit dem die Vergütung für Daimler und Telekom bezahlt werden soll.

Mit seiner Zustimmung beschließt der Bundestag, dass „zur Fortführung der Erhebung von streckenbezogenen Gebühren für die Benutzung von Bundesautobahnen Vereinbarungen mit der Toll Collect GmbH geschlossen werden (müssen), die bis in das Jahr 2018 reichen“, zitiert die Zeitung. Das Papier spreche ausdrücklich von der „Ausübung der im laufenden Betreibervertrag vorgesehenen Verlängerungsoption bis zum 31.8.2018“. Andere Optionen sind nicht erwähnt, so das Blatt.

Obwohl das Haushaltspapier auf 5. November datiert ist, hatte die Staatssekretärin des Ministeriums, Katherina Reiche (CDU), noch an diesem Mittwoch bei der Fragestunde im Bundestag gesagt: „Das Ministerium prüft nach wie vor alle Optionen. Eine endgültige Entscheidung ist nicht gefällt.“ Der „Berliner Zeitung“ bestätigte das Verkehrsministerium zunächst nur: „Entscheidungen werden gerade vorbereitet. Der Deutsche Bundestag wird in Kürze unterrichtet.“

Die Linksfraktion kritisierte, es handele sich um eine heimlich getroffene Entscheidung, die durch Zustimmung zum Verkehrs-Etat politisch bindend werde. Selbst wenn der neue Vertrag mit Daimler und Telekom noch nicht durch Dobrindts Unterschrift besiegelt sei, lasse der beschlossene Haushalt keinen anderen Weg mehr zu, sagte Verkehrspolitiker Herbert Behrens der Zeitung.

„Die klammheimliche Verlängerung des Vertrages ist ein Skandal“, sagte Behrens. „Dobrindt setzt die Ausweitung der Lkw-Maut aufs Spiel. Jetzt droht genau wie bei seiner Pkw-Maut ein Einfallstor für Klagen – oder das Ende einer der wichtigsten Quellen für die Infrastruktur-Finanzierung.“

Die Entscheidung für die Vertragsverlängerung halten SPD-, Linken- und Grünen-Fraktion für vergaberechtswidrig, weil die vorgesehene Ausweitung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen und auf weitere Lkw-Gewichtsklassen im bestehenden Vertrag nicht vorgesehen ist. Konkurrenten drohen bereits, die Ausweitung der Maut durch Klagen wegen Vergaberechtsbruchs zu verzögern. Dem Staat drohen Milliardenausfälle.

14.11.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Heute hat Hessen eine Bundesratsinitiative vorgestellt, die eine Mindestspeicherfrist von IP-Adressen zur Bekämpfung schwerer Kriminalität einführen soll. ...

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Im Jahr 2022 haben die öffentlichen Haushalte und der private Sektor in Deutschland nach ersten Schätzungen etwa 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) entspricht dies einem nominalen ...

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

Integration Reform könnte Einbürgerungsverfahren verlängern

Grüne Lemke bezeichnet Haushaltsverhandlungen als „schwierig“

Wissing FDP will „absolut“ in Regierung bleiben

SPD Faeser hofft auf baldige Einigung bei Speicherung von IP-Adressen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »