newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Klaus Ernst
© über dts Nachrichtenagentur

Linke Ernst beklagt Dominanz des Ostens in der Partei

„Vereinbart war gleiche Augenhöhe und es schadet auch der Linkspartei.“

Berlin – Der Mitgründer der „Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“ (WSG), Klaus Ernst, hat eine Dominanz des Ostens in der heutigen Führung der Linksfraktion beklagt. Zehn Jahre nach dem Aufruf zur Gründung der Initiative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit sei von der WASG personell nicht mehr viel übrig, kritisierte der ehemalige Linksparteichef in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ (Montag-Ausgabe).

In der Fraktionsführung sei er inzwischen der einzige Westdeutsche aus der WASG. Sein bitteres Resümee: „Ein Teil der Ost-Funktionäre wollte sehr schnell wieder die Macht in der Partei.“ Zwar hätten damals alle die gemeinsame Linke gewollt, „aber an manchen Stellen waren wir bei der WASG wohl zu nachgiebig und auch zu naiv. Es war eben nicht so, dass alle aus Überzeugung mit der WASG zusammen gehen wollten“, ist der Gewerkschafter heute überzeugt.

Er kritisierte zugleich, dass die Fraktion zu viele unproduktive Flügelkämpfe austrage. „Da streiten teilweise dieselben Leute wie vor 15 oder 20 Jahren um dieselben Fragen. Ost-Pragmatiker und West-Fundis gab es in der PDS auch schon vor der Fusion. Der Kern der ehemaligen WASG gehörte zu keinem dieser Blöcke und ist leider zwischen ihnen unter die Räder gekommen.“

Ernst hatte im März 2004 zusammen mit anderen Gewerkschaftern aus Protest gegen die Agenda 2010 den Aufruf zur Gründung eines Bündnisses als Alternative zur SPD gestartet. Er warnte jetzt, dass die Linke nicht vergessen dürfe, dass sich die WASG nicht der PDS angeschlossen habe.

Wenn die Linke von denen dominiert werde, die schon in der PDS Politik gemacht hätten, widerspreche das von Grund auf der ganzen Idee der Linkspartei. „Vereinbart war gleiche Augenhöhe und es schadet auch der Linkspartei. Sie ist auch auf eine starke Entwicklung im Westen und auf Verankerung in der Gewerkschaftsbewegung angewiesen“, betonte Ernst.

Er kritisierte auch heftig den Umgang mit dem einstigen Linksparteichef Oskar Lafontaine. „Er ist am Erfolg der Linken maßgeblich beteiligt. Was er von manchen aus der Partei erleben musste, war einfach unanständig.“

17.03.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

Die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann, appelliert an die Ampelkoalition, ihre Wirtschaftspolitik zu überdenken und den Streit innerhalb der Koalition zu beenden, um der Wirtschaft des Landes neuen Antrieb zu verleihen. ...

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »