newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Jürgen Trittin
© Bündnis 90 / Die Grünen / CC BY-SA 2.0

Kritik Grüne rügen Regierung wegen Waffenlieferungen an Kurden

Die Regierung handele „grob fahrlässig“.

Berlin – Die Grünen werfen der Bundesregierung einen unverantwortlichen Umgang mit den Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak vor. Heftige Kritik äußern sie vor allem daran, dass sich Berlin nicht detailliert darum kümmere, ob die Waffen tatsächlich auf Dauer allein dazu dienen, die Kurden im Kampf gegen die Terrormilizen des sogenannten Islamischen Staats (IS) zu unterstützen.

Jürgen Trittin, früherer Fraktionschef und außenpolitischer Sprecher, sagte der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe), die Regierung handele „grob fahrlässig“, wenn sie sich nicht besser um den Endverbleib der von Deutschland gelieferten Waffen kümmere. „Die Region ist ein einziges Pulverfass, aber die Bundesregierung interessiert sich nicht die Bohne dafür, in wessen Hände die Waffen gelangen. Das ist schon abenteuerlich“, rügte der Grünen-Politiker.

Trittins Kritik bezieht sich auf die Antwort der Regierung auf eine kleine Anfrage von Trittin selbst und seinem Fraktionskollegen Omid Nouripour zu den Waffenlieferungen an die Kurden. In einem Schreiben vom 1. April heißt es: „Eine Nachverfolgung der Waffen und des Materials nach der Übergabe an die Regierung der Region Kurdistan-Irak erfolgt nicht und ist auch nicht beabsichtigt.“

Die durch die Autonomieregierung abgegebene Endverbleibserklärung in Verbindung mit eindeutigen Übergaberegularien werde als ausreichend bewertet und entspreche international üblichen Standards, schreibt der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Ralf Brauksiepe.

Die Grünen hingegen halten alle Versicherungen der kurdischen Regierung für unzureichend. „Die Wahrscheinlichkeit, dass gerade Kleinwaffen auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden oder eben nicht nur zum Kampf gegen IS eingesetzt werden, liegt bei nahezu 100 Prozent“, meinte Trittin. Dass Waffen in andere Hände geraten, sei deshalb nur eine Frage der Zeit. Dafür trage die Bundesregierung dann eine Mitverantwortung.

Berlin hat den Kurden bislang etwa 30 Milan-Panzerabwehrwaffen, 500 dazugehörende Lenkflugkörper, 200 Panzerfäuste und 16.000 Sturmgewehre geliefert. In den kommenden Tagen sollen noch einmal 30 Milan, 500 Lenkflugkörper, 200 Panzerfäuste und 4.000 Sturmgewehre folgen.

18.04.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krichbaum Fundamentale Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit nötig

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben auf ihrem Sondergipfel an diesem Donnerstag die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas diskutiert. Hierzu äußerte sich der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gunther Krichbaum. ...

Hofreiter Revolutionsgarde des Iran als Terrororganisation einstufen

Der Politiker der Grünen, Anton Hofreiter, hat sich dafür ausgesprochen, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation zu klassifizieren. Als Vorsitzender des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten unterstützte er am Donnerstag im rbb24 Inforadio eine ...

Gesetzesvorhaben Europapolitiker fordert weniger Regulierung und Bürokratie

Bündniss USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen

Pazifikflotte Putin will Russlands Atom-U-Bootflotte erweitern

Polen Parlament bestätigt Tusk als künftigen Regierungschef

Regierungswechsel in Polen Link sieht Chance für EU

Gentechnik-Novelle Keine Mehrheit unter EU-Ländern

CDU Kretschmer will mehr Engagement für ostdeutsche Braunkohlereviere

Integration CDU drängt wegen hoher Flüchtlingszahlen auf Drittstaatenlösung

Niger Verteidigungsministerium sieht sich bei Mali-Abzug im Zeitplan

SPD-Parteitag Sánchez warnt vor Abbau des Sozialstaats

Ukraine Borrell will Luftabwehr stärken

SPD-Parteitag Scholz will Ukraine-Hilfe notfalls ausweiten

Klimaschutz Einigung auf EU-Gebäuderichtlinie – Bauwirtschaft erleichtert

Russland Putin will bei Präsidentschaftswahlen erneut antreten

Investitionsbank Spaniens Wirtschaftsministerin soll neue EIB-Präsidentin werden

"Feministische Außenpolitik" Iranische Frauenrechtlerin Alinejad enttäuscht von Baerbock

Umfrage Mehrheit für Einsparungen bei Bürgergeld und Ukraine-Hilfe

Ukraine EU-Militärausschuss pocht auf weitere Unterstützung der Ukraine

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »