newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Rettungswagen
© über dts Nachrichtenagentur

Kassenärzte-Chef Bayerischer Sonderweg ist „brandgefährlich“

„Vielleicht will sich Herr Söder als Krisenmanager beweisen.“

Berlin – Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat die Pläne von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), den KV die Zuständigkeit für die ärztliche Versorgung im Land zu entziehen, scharf kritisiert.

„Vielleicht will sich Herr Söder als Krisenmanager beweisen“, sagte Gassen in der Sendung „Frühstart“ der RTL/n-tv-Redaktion. „Man kann nur hoffen, dass der größte Teil der Krise bewältigt ist. Denn das ist das Chaotisieren der bestehenden Strukturen.“

Söders Plan sieht vor, dass pro Landkreis oder kreisfreie Stadt ein sogenannter „Versorgungsarzt“ eingesetzt wird. Diese Dezentralisierung zugunsten eines bayerischen Sonderwegs sei aus medizinischer Sicht „brandgefährlich“, so Gassen. Angesichts der knappen Verfügbarkeit von medizinischer Schutzausrüstung warnte Gassen davor, die niedergelassenen Ärzte bei der Verteilung des Materials zu benachteiligen.

„Wenn die niedergelassen Ärzte keine Schutzkleidung mehr bekommen, dann sind sie vom Netz“, sagte er der RTL/n-tv-Redaktion. Sechs von sieben Corona-Patienten würden ambulant in den Praxen behandelt. „Wenn diese sechs Patienten auch noch in die Krankenhäuser kommen, dann haben wir bald doch noch italienische Verhältnisse.“ Zwar gebe es inzwischen mehr Lieferungen vom Bund. „Aber das würden wir uns umfangreicher wünschen“, sagte Gassen.

Der Kassenärzte-Chef kritisierte zudem, dass einige Bundesländer – darunter Sachsen, Schleswig-Holstein und Bayern – die Verteilung der Schutzmaterialien vom Bund künftig selbst übernehmen wollen, anstatt dies wie zuvor den Kassenärztlichen Vereinigungen zu überlassen. „Das andere System hat funktioniert“, so Gassen. „Jetzt gibt es noch eine Anlaufstelle mehr. Das hätten wir uns anders gewünscht. Hoffen wir, dass das glatt geht.“

01.04.2020 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Heute hat Hessen eine Bundesratsinitiative vorgestellt, die eine Mindestspeicherfrist von IP-Adressen zur Bekämpfung schwerer Kriminalität einführen soll. ...

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Im Jahr 2022 haben die öffentlichen Haushalte und der private Sektor in Deutschland nach ersten Schätzungen etwa 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgegeben. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) entspricht dies einem nominalen ...

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

Integration Reform könnte Einbürgerungsverfahren verlängern

Grüne Lemke bezeichnet Haushaltsverhandlungen als „schwierig“

Wissing FDP will „absolut“ in Regierung bleiben

SPD Faeser hofft auf baldige Einigung bei Speicherung von IP-Adressen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »