newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Türkische Flagge
© über dts Nachrichtenagentur

Kampf gegen "IS" Kurden-Präsident kritisiert Türkei

„Die Kurden zeigen, dass sie zusammen in Frieden leben wollen.“

Erbil/Ankara – Der Präsident der Autonomen Region Kurdistan, Masud Barzani, hat die Türkei wegen mangelnder Unterstützung im Kampf gegen die Organisation „Islamischer Staat“ (IS bzw. ISIS) kritisiert.

„Die Türkei ist ein wichtiges Land und es kann zusammen mit Amerika mehr tun, um Kobane zu retten. Ich glaube, dass ISIS nicht nur eine Bedrohung für das kurdische Volk ist, sondern eine Bedrohung der regionalen und internationalen Sicherheit darstellt“, sagte Barzani der „Bild“-Zeitung (Donnerstag).

„Es muss eine bessere Koordinierung geben, um die Finanzströme lahm zu legen und die ausländische Dschihadisten davon abzuhalten, nach Syrien und in den Irak zu kommen. Der Kampf gegen ISIS sollte nicht mit anderen geopolitischen Interessen vermischt werden.“

Auf die Frage, ob zwischen Kurden und Türken wegen der anhaltenden Spannungen ein neuer Bürgerkrieg drohe, sagte Barzani: „Die Kurden zeigen, dass sie zusammen in Frieden leben wollen. Wir haben gemeinsame Werte und sollten uns gemeinsam den Bedrohungen durch ISIS stellen. Die Terror-Gruppe ist nicht nur ein Feind von Kurden, sondern ein Feind der gesamten Region. Die wichtigsten regionalen Akteure müssen mehr tun gegen diese Bedrohung.“

Darüber hinaus hat Barzani mit dramatischen Worten mehr Unterstützung aus dem Westen für den Kampf gegen IS gefordert. „Die Menschen, die Kobane verteidigen, brauchen noch mehr Hilfe. Die internationale Gemeinschaft muss die Unterstützung maximieren, damit Kobane nicht bald komplett von ISIS kontrolliert wird“, sagte Barzani der Zeitung weiter.

Er warnte in dem Interview vor einem Massaker in der Stadt: „Der Kampf hat bereits viele Menschen das Leben gekostet. In Kobane zeigt sich erneut, dass ISIS keine Werte kennt und keinen Respekt für die Menschheit hat. Es wurden bereits Menschen enthauptet und es droht ein Massaker. ISIS zerstört das Leben in allen Orten, die die Terroristen kontrollieren.“ Barzani schloss nicht aus, dass für den Kampf in Kobane Bodentruppen benötigt werden könnten.

Auch Deutschland forderte Barzani zu mehr Hilfe auf: „Wir sind dankbar über die bereits geleistete Hilfe aus Deutschland. Wir hoffen, dass Deutschland diesen Weg weitergeht, die Peschmerga mit Waffen trainiert und uns noch mehr mit modernen Waffen ausstattet. Wir brauchen diese Waffen schnell, um ISIS zu schwächen und zu besiegen.“

Mit Blick auf die gesamten westlichen Partner sagte Barzani: „Was wir in jedem Fall brauchen, sind mehr hoch entwickelte Waffen. Wir brauchen Panzer, Artillerie, gepanzerte Mannschaftswagen und Antipanzerraketen. Die Koalition, die gegen ISIS kämpft, muss uns jetzt unterstützen.“

16.10.2014 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Krichbaum Fundamentale Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit nötig

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben auf ihrem Sondergipfel an diesem Donnerstag die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas diskutiert. Hierzu äußerte sich der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gunther Krichbaum. ...

Hofreiter Revolutionsgarde des Iran als Terrororganisation einstufen

Der Politiker der Grünen, Anton Hofreiter, hat sich dafür ausgesprochen, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation zu klassifizieren. Als Vorsitzender des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten unterstützte er am Donnerstag im rbb24 Inforadio eine ...

Gesetzesvorhaben Europapolitiker fordert weniger Regulierung und Bürokratie

Bündniss USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen

Pazifikflotte Putin will Russlands Atom-U-Bootflotte erweitern

Polen Parlament bestätigt Tusk als künftigen Regierungschef

Regierungswechsel in Polen Link sieht Chance für EU

Gentechnik-Novelle Keine Mehrheit unter EU-Ländern

CDU Kretschmer will mehr Engagement für ostdeutsche Braunkohlereviere

Integration CDU drängt wegen hoher Flüchtlingszahlen auf Drittstaatenlösung

Niger Verteidigungsministerium sieht sich bei Mali-Abzug im Zeitplan

SPD-Parteitag Sánchez warnt vor Abbau des Sozialstaats

Ukraine Borrell will Luftabwehr stärken

SPD-Parteitag Scholz will Ukraine-Hilfe notfalls ausweiten

Klimaschutz Einigung auf EU-Gebäuderichtlinie – Bauwirtschaft erleichtert

Russland Putin will bei Präsidentschaftswahlen erneut antreten

Investitionsbank Spaniens Wirtschaftsministerin soll neue EIB-Präsidentin werden

"Feministische Außenpolitik" Iranische Frauenrechtlerin Alinejad enttäuscht von Baerbock

Umfrage Mehrheit für Einsparungen bei Bürgergeld und Ukraine-Hilfe

Ukraine EU-Militärausschuss pocht auf weitere Unterstützung der Ukraine

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »