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Annegret Kramp-Karrenbauer
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Islam-Debatte Kramp-Karrenbauer warnt vor falscher Toleranz

Karikaturen keine Entschuldigung dafür, dass Menschen getötet werden.

Berlin – In der Debatte über die Bedeutung des Islam in Deutschland hat die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer vor falscher Toleranz gewarnt. „Ich habe kein Verständnis dafür, dass wir als Christen in einer vorauseilenden Selbstaufgabe unsere eigenen Traditionen, die aus unserer Religion heraus erwachsen sind, verleugnen“, sagte das CDU-Präsidiumsmitglied der „Welt am Sonntag“.

Konkret nannte Kramp-Karrenbauer die Umbenennung von Martinsumzugen in Laternenfeste – „aus lauter Angst, man könne die Gefühle von wem auch immer verletzen“. Das bringe den Christen bei anderen nicht Respekt für Toleranz ein, sondern „Verachtung für fehlende Haltung“.

Dass Muslime mit ihrem Glauben in Deutschland lebten, sei Teil der gesellschaftlichen Realität, betonte die Regierungschefin, die auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist. „Eine andere Frage ist, was daraus folgt.“

Kramp-Karrenbauer wandte sich gegen Forderungen, den umstrittenen Blasphemie-Paragraphen des Strafgesetzbuchs abzuschaffen. „Er drückt aus, dass Religion und die damit verbundenen Gefühle der Menschen ein schützenswertes Rechtsgut sind. Es wäre daher ein falsches Zeichen, den Blasphemie-Paragraphen zu streichen“, sagte die Regierungschefin.

Allerdings müsse es „jeder in unserer Demokratie aushalten können, wenn Satire sich über Religion lustig macht“. Das sei Ausdruck der Meinungsfreiheit. „Karikaturen können niemals eine Entschuldigung dafür sein, dass Menschen angegriffen oder gar getötet werden“, betonte Kramp-Karrenbauer.

„Das erinnert mich an die Diskussion in Indien, ob Frauen, die sich auf bestimmte Weise kleiden, für ihre Vergewaltigung selber verantwortlich sind.“ Diese Denkweise dürfe nicht zugelassen werden.

18.01.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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