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MSC 2014 Wolfgang Ischinger
© Mueller / MSC / CC BY 3.0 de

Iran-Krise Ischinger will Beteiligung Berlins an EU-Marine-Mission am Golf

Bundesrepublik dürfe „nicht von der Reservebank aus zuschauen“.

Berlin – Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, fordert eine aktive und umfassende Beteiligung Berlins an einer maritimen EU-Schutz-Mission am Persischen Golf.

„Kaum ein Land hängt von der Freiheit der internationalen Schifffahrt so stark ab wie der Exportweltmeister Deutschland“, sagte Ischinger der „Welt am Sonntag“. Deshalb dürfe die „Bundesrepublik auch nicht von der Reservebank aus zuschauen, wenn jetzt eine maritime EU-Schutz-Mission am Golf diskutiert wird“.

Der Iran stelle den Westen vor eine doppelte Herausforderung, eine diplomatische wie auch eine sicherheitspolitische. „Einerseits geht es um die Frage, ob und wie das Atomabkommen mit Teheran noch zu retten ist“, so der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. Zum anderen müsse „der Westen sich fragen, wie eine Eskalation des „Tankerkriegs“ in der Straße von Hormus verhindert und maritime Handelswege nachhaltig geschützt werden können“, so Ischinger weiter.

Der frühere Botschafter Deutschlands in Washington wies zudem auf die Vorteile einer gemeinsamen Marine-Mission der Kontinentaleuropäer mit Großbritannien hin. „Ein nicht unerwünschter Nebeneffekt könnte darin liegen, es dem neuen britischen Premierminister schwerer zu machen, die EU als nichtsnutzig zu verteufeln“, sagte Ischinger der „Welt am Sonntag“. Es sei ja jetzt schon evident, dass die Royal Navy allein den Schutz britischer Schiffe im Golf nicht stemmen könne.

London hatte eine gemeinsame EU-Schutzmission im Golf angeregt, um wirtschaftliche Interessen zu verteidigen. Zuvor hatten die USA erklärt, sie werden Großbritannien dabei nicht unterstützen. Ein unter britischer Flagge fahrende Tanker namens „Stena Impero“, den Teheran in einem Akt der Piraterie in der Straße von Hormus gekapert hatte, befindet sich weiter in den Händen der iranischen Revolutionsgarden.

Die Europäer hatten den Nukleardeal gemeinsam mit den USA geschlossen, um Teherans atomare Ambitionen zu kontrollieren. Während US-Präsident Donald Trump 2018 einseitig aus der Vereinbarung ausgestiegen war, hält die EU weiter daran fest.

28.07.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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