newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

IS zerstört Kulturgüter
© Islamischer Staat über dpa

Irak IS zerstört Kulturgüter von unermesslichem Wert

„Das ist so, als würde jemand die Sphinx in Ägypten zerstören.“

Mossul/London – Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat im Nordirak unersetzliche Kulturgüter vernichtet, darunter eine jahrtausendealte Figur. „Das ist so, als würde jemand die Sphinx in Ägypten zerstören“, sagte Markus Hilgert, Direktor des Vorderasiatischen Museums in Berlin.

Das Bündnis gegen den IS setzte derweil ihre Angriffe auf Stellungen der Sunnitenmiliz fort. Ein aus deren Enthauptungsvideos bekannter Mörder wird von Medien als Londoner Hochschulabsolvent identifiziert.

Ein etwa fünfminütiges Internetvideo der Extremisten zeigt, wie im Museum der Stadt Mossul und an der Grabungsstätte Ninive bedeutende Bildwerke aus der Antike zertrümmert werden. IS-Anhänger stürzen darin Figuren um und schlagen mit Vorschlaghämmern auf diese ein – inszeniert auch mit Zeitlupenaufnahmen.

Experten bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass es sich bei vielen der zerstörten Stücke um Originale handelt, darunter die assyrische Türhüterfigur, die mehr als 2600 Jahre alt ist. Diese sei eine „Ikone der altorientalischen Bildkunst“, sagte Hilgert.

Die Radikalsunniten folgen einer besonders strengen Auslegung des Korans. Um einen Heiligenkult zu verhindern, zerstören sie außer Denkmälern anderer Religionen und Kulturen auch bestimmte islamische Gotteshäuser und Grabstätten. Daneben finanziert sich die Terrormiliz auch aus dem illegalen Verkauf von Kulturgütern. US-Außenminister John Kerry hatte bereits Ende September 2014 angesichts des IS-Vandalismus „vom größten Angriff auf die Kultur seit 1945“ gesprochen.

Brutal geht die Miliz auch gegen Vertreter anderer Religionen und Kulturen vor. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte befinden sich seit mehreren Tagen etwa 220 assyrische Christen in der Gewalt der Extremisten. Die internationale Koalition reagierte darauf mit dem Beschuss von IS-Stellungen in der Region in Syrien, in der die Menschen verschleppt wurden. Auch im Irak griff die von den USA angeführte Allianz Ziele an. Örtlichen Medien zufolge wurden dabei mehrere führende IS-Mitglieder getötet.

Amerikanische und britische Medien identifizierten derweil eines der am häufigsten in Videos aufgetretenen IS-Mitglieder. Bei dem berüchtigten Mörder aus den IS-Enthauptungsvideos, bislang „Dschihadi John“ genannt, handelt es sich laut BBC und „Washington Post“ um Mohammed Emwasi. Er wurde demnach in Kuwait geboren, wuchs in einer bürgerlichen Gegend in London auf und absolvierte ein Informatikstudium an der Universität Westminster. Er ist mittlerweile Mitte zwanzig. „Dschihadi John“ war erstmals im August vermummt in einem der grausamen Videos zu sehen.

Angesichts der Massaker auch an Christen appellierten die deutschen Bischöfe an die internationale Gemeinschaft, im Anti-IS-Kampf nicht nachzulassen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, die Entführung von Menschen sowie die Zerstörung religiöser Stätten zeige „das barbarische und menschenverachtende Vorgehen“ der IS-Truppe.

26.02.2015 - dpa / newsburger.de

Weitere Meldungen

Statistisches Bundesamt Deutschland bei Verpackungsmüll im EU-Vergleich an erster Stelle

In Deutschland wird insgesamt die größte Menge an Verpackungsmüll in der EU produziert. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) belief sich das Aufkommen hierzulande im Jahr 2019 auf etwa 19,7 Millionen Tonnen. ...

Friedensnobelpreis Matwijtschuk hofft auf mehr Aufmerksamkeit für iranische Frauen

Die Vorsitzende des Center for Civil Liberties in Kiew, Oleksandra Matwijtschuk, freut sich über die Verleihung des Friedensnobelpreises 2022 an Narges Mohammadi und verbindet diese mit der Hoffnung auf mehr Aufmerksamkeit für den Freiheitskampf iranischer Frauen. ...

Sicherheitsbedenken Viele deutsche Ortskräfte aus Gaza können nicht nach Deutschland

Israel Israelische Armee rückt im Norden und Süden Gazas weiter vor

Frankreich Bundesanwaltschaft eröffnet Ermittlungsverfahren zu Anschlag in Paris

Israel Israel setzt Luftangriffe im Gazastreifen fort

Israel Israel setzt nach Ende der Waffenruhe Angriffe fort

Israel Drei Tote bei Schusswaffenattacke in Jerusalem

Israel Weitere elf Geiseln von Hamas freigelassen – darunter zwei Deutsche

Israel Katar meldet Verlängerung von Waffenruhe im Gazastreifen

Bericht Gespräche über Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg

Israel Hamas lässt weitere Geiseln frei

Israel Freilassung weiterer Geiseln von Hamas erwartet

Israel Hamas lässt erste Geiseln frei

Israel Feuerpause im Gaza-Krieg in Kraft getreten

Israel Jüdische Autorin Feldman wirft Berlin blinde Israel-Gefolgschaft vor

Israel BKA zählt über 2.700 Straftaten in Zusammenhang mit 7. Oktober

Israel Israel korrigiert Zahl der Toten durch Hamas-Angriff auf 1.200

Israel Wieder Vorwurf von israelischem Beschuss auf Krankenhaus

Nahrungsmittel EU gibt Millionen für Vernichtung von Wein aus

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »