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Todeskandidaten
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Indonesien Keine Gnade für Australier in Todeszelle

Ein Gericht in Jakarta lehnte den Antrag ab.

Jakarta – Zwei in Indonesien zum Tode verurteilte Drogenschmuggler aus Australien sind mit einem letzten Versuch gescheitert, ihre bevorstehende Hinrichtung zu verhindern.

Myuran Sukumaran (33) und Andrew Chan (31) hatten sich vor Gericht beschwert, dass Präsident Joko Widodo ihr Gnadengesuch nicht ausreichend geprüft habe. Das Gericht lehnte den Antrag ab. Es habe keine Handhabe, den Umgang des Präsidenten mit Gnadengesuchen zu prüfen.

Die australische Regierung protestiert seit Wochen gegen die geplante Hinrichtung und versucht, die indonesische Regierung zu einem Gnadenakt zu bewegen. Indonesien argumentiert wiederum, die strengen Gesetze gegen Drogenschmuggel seien bekannt. Sie müssten mit aller Härte angewendet werden, um Drogendelikte einzudämmen.

Die beiden Männer waren 2006 zum Tode verurteilt worden. Im Februar wurden sie aus einem Gefängnis auf der Insel Bali auf die Hinrichtungsinsel Nusa Kambangan südlich von Java verlegt. Normalerweise bleiben Häftlinge dort nur wenige Tage, bevor sie vor ein Erschießungskommando gestellt werden. Die Anwälte verhinderten die Exekution aber mit weiteren Anträgen vor Gericht.

Am Montag kündigten sie weitere juristische Schritte an, wie australische Medien berichteten. Die Anwälte wollen gemeinsam mit der indonesischen Menschenrechtskommission bis vor das oberste Gericht ziehen. Ihr Argument: Die beiden Verurteilten hätten sich vollständig gewandelt und bereuten ihre Taten zutiefst.

Chan und Sukumaran galten als Anführer der „Bali Neun“-Gang – neun Australier, die im April 2005 versucht hatten, 8,3 Kilogramm Heroin von der Ferieninsel Bali nach Australien zu schmuggeln. Anfänglich stritten sie jede Schuld ab, zeigten aber später Reue. Die Gefängnisverwaltung in Bali bescheinigte ihnen exzellente Führung. Sukumaran habe Malkurse angeboten, Chan Gottesdienste geleitet und sie hätten einen hervorragenden Einfluss auf Mitgefangene.

Präsident Widodo hat sich aber jede Einmischung in Justizangelegenheiten verbeten. Zur Empörung der Indonesier hatte Australiens Premierminister Tony Abbott die Milliardenhilfe seines Landes für Indonesien nach den verheerenden Tsunami vor zehn Jahren ins Gespräch gebracht und eine Begnadigung als angemessene Geste der Dankbarkeit dargestellt. Die australische Regierung bot auch vergeblich einen Gefangenenaustausch oder die Übernahme der Kosten für eine lebenslange Haft der beiden an.

Indonesien hat die Hinrichtung mehrerer Ausländer angekündigt, die alle wegen Drogendelikten verurteilt worden sind. Unter ihnen sind drei Nigerianer, ein Franzose, ein Philippiner, ein Brasilianer und ein Ghanaer.

06.04.2015 - dpa / newsburger.de

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