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Ifo-Chef Griechenland kann Pleite nur mit Euro-Austritt abwenden

„Die griechische Wirtschaftssituation ist unerträglich für die Bevölkerung.“

Berlin – Nach Einschätzung von Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchener Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, kann Griechenland eine neue Staatspleite nur abwenden, wenn es aus der Euro-Zone ausscheidet.

„Es steht ein weiterer Staatskonkurs mit einem heftigen offenen oder versteckten Schuldenschnitt an, dem in den kommenden Jahren immer wieder neue Kredite und Schuldenschnitte folgen werden, wenn das Land seine Wettbewerbsfähigkeit nicht durch den Austritt aus dem Euro und eine Abwertung seiner Währung wiederherstellt“, sagte Sinn dem „Handelsblatt“ (Online-Ausgabe).

Der Ifo-Präsident setzt in dieser Hinsicht auf den Chef der griechischen Syriza-Partei, Alexis Tsipras. Dieser sei einer der wenigen griechischen Politiker, „die die Natur des Problems verstanden haben und deshalb bereit sind, Wagnisse einzugehen“, sagte der Ökonom.

Dass Tsipras die griechischen Reparationsforderungen gegenüber Deutschland wieder auf den Tisch legen wolle, gehöre allerdings zu den „vielen unerfreulichen Aspekten des Geschehens“, fügte Sinn hinzu.

Dessen ungeachtet sieht der Ifo-Chef dringenden Handlungsbedarf, zumal sich die Lage in Griechenland seit Jahren verschlechtere. „Die griechische Wirtschaftssituation ist unerträglich für die Bevölkerung und die fortwährenden Neukredite sind unerträglich für die Staatengemeinschaft“, sagte Sinn.

Griechenland habe heute doppelt so viele Arbeitslose wie noch im Mai 2010. Damals sei der Euro-Austritt des Landes unter Bruch von Artikel 125 des EU-Vertrages durch öffentliche Kredite der Staatengemeinschaft verhindert worden und es sei beteuert worden, dass das Land schnell wieder auf die Beine komme.

„Die Wahrheit ist, dass Griechenland einen Einbruch der Industrieproduktion gegenüber dem Vorkrisenniveau um etwa 30 Prozent erlebt hat, dass es nach wie vor meilenweit von der preislichen Wettbewerbsfähigkeit seiner Wirtschaft entfernt ist“, betonte der Ifo-Chef. So seien die griechischen Löhne doppelt so hoch wie die polnischen.

Zudem fahre das Land nach dem Staatskonkurs des Jahres 2012 immer noch „riesige Staatsdefizite“ ein, die von der EU-Kommission „mühsam und trickreich geschönt“ werden müssten, obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) alles versucht habe, die Zinsen auf griechische Staatspapiere zu drücken.

06.01.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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