Bericht Wissenschaftler bestätigen ernsten Atomunfall in Russland
Russland leugnet den Vorfall.
Hannover – In der russischen Nuklearanlage Majak im südlichen Ural hat es nach Ansicht eines internationalen Teams von Experten aus 47 führenden Instituten im September 2017 einen ernsten Atomunfall gegeben. Dies geht aus einem Bericht hervor, den 69 Wissenschaftler unter der Führung des Radioökologen Georg Steinhauser von der Universität Hannover und des französischen Atmosphärenforschers Olivier Masson in der US-Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Science“ (PNAS) veröffentlicht haben und über den die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ berichtet. Die PNAS ist eine der führenden Wissenschaftszeitschriften der Welt.
Der Unfall, auf den nach Ansicht der Forscher jetzt alles hinweist, habe seinerzeit in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas zu einem plötzlichen Auftreten des radioaktiven Isotops Ruthenium-106 in der Atmosphäre geführt. Die Konzentration habe allerdings auch wegen der großen Entfernung zum vermuteten Ursprungsort Majak im südlichen Ural an keiner Messstelle ein gesundheitsgefährdendes Niveau erreicht. Steinhauser wollte aber nicht ausschließen, dass es am Ort des Unglücks „Personenschäden“ gegeben habe.
Russland leugnet den Vorfall, doch die Erkenntnisse der Wissenschaftler um Steinhauser erschüttern die Glaubwürdigkeit der Moskauer Dementis. Der Bericht in der Zeitschrift PNAS endet jedenfalls mit dem Satz, der Nuklearkomplex Majak im Südural müsse als ein „wahrscheinlicher Kandidat“ für die Quelle der radioaktiven Freisetzung von 2017 betrachtet werden.
Die Bundesregierung hatte nach dem Auftreten des Rutheniums seinerzeit mitgeteilt, sie vermute als Ursache ein Unglück der Kategorie fünf nach der internationalen INES-Skala. Diese Kategorie bezeichnet einen „ernsten Unfall“. Zum Vergleich: die Katastrophen von Tschernobyl und von Fukushima wurden der Kategorie sieben zugeordnet.
Die Gesamtmenge der Radioaktivität, die nach den Rechnungen der Wissenschaftler um Steinhauser und Masson 2017 in Majak freigesetzt wurde, dürfte etwa ein Siebtel dessen betragen, was 2011 in der Sperrzone von Fukushima niedergegangen ist.
Staaten sind nach dem internationalen „Übereinkommen über die frühzeitige Benachrichtigung bei nuklearen Unfällen“ verpflichtet die Internationale Atomenergie-Organisation IAEO über Vorfälle mit grenzüberschreitenden Wirkungen zu informieren. Moskau hat allerdings schon 2017 der IAEO gegenüber bestritten, dass das damals festgestellte Ruthenium-106 aus Russland stamme. Die Atomaufsichtsbehörde Rosatom teilte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ mit, es könne ausgeschlossen werden, dass der Nuklearkomplex Majak für die Verseuchung verantwortlich sei.
Die Wissenschaftler um Steinhauser und Masson haben dieser Aussage nun nach einer umfassenden Auswertung von Daten über Windströmungen sowie nach chemischen und radiologischen Untersuchungen widersprochen. Unter anderem stellten sie fest, dass die Luftmassen, die im Herbst 2017 über die europäischen Messtellen mit den höchsten Ruthenium-Werten gezogen seien und wenige Tage früher, am 25. Und 26. September 2017, den Nuklearkomplex Majak passiert hatten.
Das festgestellte Ruthenium-106 passe ihrer Meinung nach zur Wiederaufbereitungsanlage, die dort betrieben wird. Steinhauser fügt hinzu, die Eigenschaften des Rutheniums in den genommenen Proben wiesen außerdem auf die Möglichkeit eines Brandes hin.
An der Studie haben unter anderem Wissenschaftler des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz und des Deutschen Wetterdienstes, der französischen Atomsicherheitsbehörde, des Schweizerischen Bundesamtes für Gesundheit, der Technischen Universität Wien und des kanadischen Gesundheitsamts „Health Canada“ mitgewirkt.
Der Verdacht, dass die Rutheniumwolke von 2017 aus Majak stammen könnte, war schon früher geäußert worden. Die neue Studie fasst nun alle verfügbaren Informationen zusammen. Das „Neue“ an der Arbeit des Teams um Steinhauser und Masson sei, dass „alle Daten zusammengenommen“ nun vermuten ließen, dass der Vorfall von 2017 seinen Ursprung im russischen Nuklearkomplex Majak habe, sagte Florian Gering vom Bundesamt für Strahlenschutz, der selbst nicht zu den Autoren zählt, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Unterstützen durch teilen: Sie können unsere Arbeit ganz einfach unterstützen indem Sie diesen Artikel auf einer der folgenden Social Media Plattformen teilen. Jeder geteilte Artikel hilft uns. Dankeschön! FacebookTwitterWhatsApp
Türkische Sicherheitskräfte haben seit Anfang Oktober insgesamt 14 kurdischstämmige Deutsche festgenommen. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf ...
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat den Tod ihres Anführers Abu Bakr al-Baghdadi bestätigt und gleichzeitig seinen Nachfolger ernannt. Abu Ibrahim ...
Im Südosten Pakistan sind am Donnerstag mindestens 65 Menschen bei einem Brand in einem Zug ums Leben gekommen. Zahlreiche weitere Personen seien verletzt ...
Nach dem Fund von 39 Leichen in einem Lkw-Container in der Stadt Grays in der britischen Grafschaft Essex sind zwei weitere Personen festgenommen worden. ...
Bei den 39 Leichen, die am Mittwoch in einem Lkw-Container in der britischen Grafschaft Essex gefunden wurden, handelt es sich offenbar um chinesische ...
In der Stadt Grays in der britischen Grafschaft Essex hat die Polizei am frühen Mittwochmorgen 39 Leichen in einem Lkw-Container entdeckt. Es handele sich ...
Im Zuge von Protesten gegen höhere Metro-Preise in Chile hat es am Wochenende elf Todesopfer gegeben. Die Regierung verhängte den Ausnahmezustand, wozu ...
In Barcelona und anderen katalanischen Städten finden seit fünf Tagen teils gewaltsame Proteste statt. Besonders in der Nacht von Freitag auf Samstag ...
Der Rückzug der USA aus Syrien könnte nach Ansicht des Verfassungsschutzes die Sicherheitslage in Deutschland deutlich verschlechtern. "Ich habe die Sorge, ...
In Japan sind durch den Taifun "Hagibis" mindestens 28 Menschen gestorben. Weitere 18 Menschen werden noch vermisst, berichtet der staatliche Senders NHK ...
Nach dem Messerangriff in der britischen Großstadt Manchester mit mehreren Verletzten haben Anti-Terror-Beamte die Ermittlungen übernommen. Grund sei der ...
In der Nähe eines Einkaufszentrums in der britischen Großstadt Manchester sind am Freitag mehrere Personen bei einem Messerangriff verletzt worden. Das ...
Im Roten Meer in der Nähe der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda ist es am Freitagmorgen offenbar zu einer Explosion auf einem iranischen Öltanker ...
Über 33 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind einige Wildpilze in Deutschland immer noch mit radioaktivem Cäsium belastet. Das zeigten ...
Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geht in diesem Jahr an den US-Onkologen William Kaelin, den britischen Nephrologen Peter Ratcliffe und den ...
In Österreich sorgt ein 5-fach-Tötungsdelikt für Schlagzeilen. Ein Jugendlicher soll im Tiroler Nobelskiort Kitzbühel am Sonntag seine Freundin und vier ...
Die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Proteste am vergangenen Dienstag im Irak ist auf 93 gestiegen. Das teilte die staatliche Menschenrechtskommission ...
Der Attentäter, der am Donnerstag in der Pariser Polizeipräfektur vier Polizisten erstochen hatte, war radikaler Anhänger des Islam. Das teilten Pariser ...
Der Bestand fast jeder zweiten in Deutschland vorkommenden Insektenart ist rückläufig. Das sagte Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz ...
Deutsche Bundespolizisten verhindern bei Einsätzen an griechischen Flughäfen zunehmend illegale Weiterreisen nach Deutschland oder in andere EU-Länder. Das ...
Im Süden Afghanistans sind am Donnerstagmorgen mindestens 15 Personen bei der Explosion einer Autobombe ums Leben gekommen. Mindestens 66 weitere Menschen ...
In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Donnerstagmorgen mindestens zehn Menschen bei einem Autobombenanschlag ums Leben gekommen. 42 weitere Personen ...
In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Montagabend mindestens 16 Menschen bei einem Autobombenanschlag ums Leben gekommen. 119 weitere Personen, ...
Bei einem Bootsunglück vor der Westküste der USA sind am Montag mehrere Personen ums Leben gekommen, weitere Personen werden vermisst. Genaue Opferzahlen ...
Im Fall des in Berlin ermordeten Georgiers Zelimkhan K. gibt es Hinweise auf eine mögliche Beteiligung russischer Geheimdienste. Wie Recherchen des ...
In Mexiko werden immer mehr Journalisten ermordet. Nachdem im August zwei weitere Medienschaffende getötet wurden, steigt die Gesamtzahl in diesem Jahr auf ...
Der Forstexperte Alexander Held vom European Forest Institute hat die Bedingungen für die Bekämpfung der Brände im Amazonas-Regenwald als besonders ...
Ein zehn Monate altes Baby einer IS-Anhängerin ist aus Nordsyrien nach Berlin zurückgeholt worden. Das berichtet die "Bild". Der Säugling gehört demnach zu ...
Auf der spanischen Insel Mallorca sind am Sonntag bei einer Kollision eines Leichtflugzeugs und eines Helikopters sieben Menschen ums Leben gekommen. Das ...
Auf der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca sind am Sonntag mindestens fünf Menschen bei der Kollision eines Kleinflugzeugs mit einem Hubschrauber ums ...
Bei den Protesten in Hongkong ist es am Sonntag erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Die Polizei habe dabei ...
Eine israelische Soldatin hat nach Angaben ihrer Streitkräfte am Freitag ein Hakenkreuz an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel fotografiert. ...
Im südamerikanischen Amazonas-Gebiet weiten sich Waldbrände immer weiter aus - die brasilianische Regierung gerät unter Druck. Umweltorganisationen und ...
Die Klimaaktivistin Greta Thunberg segelt unverdrossen weiter in Richtung Amerika. Am Montag veröffentlichte sie wie schon in den letzten Tagen direkt aus ...