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Klimaschutz Von Dohnanyi wirft Grünen fehlende Lösungen vor

„Es ist unser Lebensstil, der den Klimawandel produziert.“

Hamburg – Der frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) wirft den Grünen vor, beim Klimaschutz konkrete Lösungen schuldig zu bleiben.

Den Sozialdemokraten empfiehlt er, als Volkspartei Arbeit und Wirtschaft zu verteidigen: „Mich stört, dass die realen Konflikte einer Demokratie, die immer eher kurzfristig denkt und in der die Menschen nicht verzichten wollen, nicht offen ausgetragen werden“, sagte von Dohnanyi der „Welt“ (Samstagsausgabe).

„Mich ärgert, dass sich die Grünen vor diesen Konflikten drücken und Forderungen stellen, deren Realisierung aber Konflikte bringt, denen sie sich dann nicht offen stellen.“ Es sei zwar gut, dass die Grünen sich so stark für die Begrenzung des Klimawandels einsetzen. „Es ist aber politisch feige, wenn sie dann die Konsequenzen nicht aufzählen“, sagte von Dohnanyi.

„Wir Bürger und Verbraucher haben eine Lebensform entwickelt, die wohl unvereinbar mit den Zielen der Klimapolitik wird“, stellte der SPD-Politiker fest. „Es ist unser Lebensstil, der den Klimawandel produziert. Das zu diskutieren, traut sich aber keiner. Solange wir das nicht verstehen, werden wir die Entwicklung nicht aufhalten. Wir müssen unser Verhalten ändern.“

Es sei aus seiner Sicht eine Illusion, kurzfristig durch Wärmedämmung von Häusern viel zu erreichen, kritisierte von Dohnanyi. „Müssten wir nicht innen anfangen, weniger heizen und uns einen warmen Pullover und dicke Socken anziehen, wenn uns kalt ist?“, so von Dohnanyi.

„Der Autoverkehr kann auch nicht schnell konfliktlos begrenzt werden. Wie sollen denn die Pendler vom Land ohne Auto in die Städte kommen? Und beim Thema Urlaub: Sollten wir nicht lieber mit dem Zug in den Harz fahren als mit dem Flugzeug auf die Bahamas? Oder, statt Avocados und Ananas von weither zu holen, wieder heimische Äpfel essen wie in meiner `klimaneutraleren` Kindheit?“

Dohnanyi forderte: „Wir brauchen eine mutigere und ehrlichere Debatte, ohne diese werden wir den Klimawandel nicht abwenden können.“

Die Volksparteien seien „die Parteien der Arbeit und Wirtschaft, die Grünen eher die Partei der besseren Hoffnung“. Wer aber Arbeit und Wirtschaft verteidige, weil sie eben auch die Basis der Demokratie seien, müsse über die Konflikte viel ehrlicher reden, verlangte der SPD-Politiker. „Grün ist die Hoffnung, Rot und Schwarz sind die harte Arbeit an dieser.“

07.06.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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