newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Flüchtlinge
© über dts Nachrichtenagentur

Grüne Palmer sieht seine Flüchtlingspolitik als „bestes Rezept“ gegen AfD

Palmer wandte sich gegen eine „Strategie des Totschweigens“.

Tübingen – Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) sieht das gute Abschneiden seiner Partei in seiner Stadt als Bestätigung seiner kritischen Position in der Flüchtlingspolitik.

„Diejenigen, die behauptet haben, dass meine ja sehr wahrnehmbare Position in der Flüchtlingskrise die Wähler von den Grünen wegtreibe und die AfD stärke, finden in diesem Wahlergebnis keinen Beleg für ihre These“, sagte Palmer der „Welt“ (Freitagsausgabe).

Palmer hatte im Wahlkampf erklärt, Deutschland könne „nicht allen helfen“, und schnellere Abschiebungen nicht anerkannter Asylbewerber gefordert. „Diese Haltung ist nach meiner Überzeugung auch das beste Rezept gegen die AfD.“

In Tübingen hatten die Grünen ein Zweitstimmenergebnis von 18 Prozent erzielt, bundesweit lag das Ergebnis der Grünen bei 8,9 Prozent.

Palmer wandte sich gegen eine „Strategie des Totschweigens“ von Problemen und eine Strategie der „Dämonisierung, Ausgrenzung und Beschimpfung“. Denn ein solches Vorgehen habe die AfD-Wähler „offensichtlich eher zusammengeschweißt, als sie von der AfD-Wahl abzuhalten“, erklärte Palmer. „Und darum bleibt, denke ich, nur die dritte Möglichkeit übrig, und das heißt Dialog und konkrete Problemlösungsangebote.“

Palmer äußerte sich auch über seine Parteifreundin Canan Bayram aus Berlin-Kreuzberg, die ihm im Streit über die Flüchtlingspolitik empfohlen hatte, „einfach mal die Fresse zu halten“. Er habe die Hoffnung, dass solche Töne an seine Adresse künftig seltener zu hören seien. „Aber wie es aussieht, hat es Canan Bayram ja eher genutzt, mich als Punchingball zu benutzen“, so Palmer weiter. „Vielleicht kamen sogar die entscheidenden Stimmen für ihr Direktmandat dadurch zusammen, dass sie mir so richtig eins drübergebraten hat.“

Bei den Grünen gebe es zwei Milieus, „nennen wir sie ruhig das Kreuzberg- und das Tübingen-Milieu“, so Palmer. „Beide allein wären zu schwach“, darum seien die Flügel „auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen“. Deswegen seien die Auseinandersetzungen auch manchmal so hart.

Trotz dieses Flügelstreits bei den Grünen halte er eine Jamaika-Koalition mit CDU, CSU und FDP für machbar: „Die Differenzen zwischen Seehofer und Merkel scheinen mir größer als die innerhalb der Grünen.“

28.09.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

Die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann, appelliert an die Ampelkoalition, ihre Wirtschaftspolitik zu überdenken und den Streit innerhalb der Koalition zu beenden, um der Wirtschaft des Landes neuen Antrieb zu verleihen. ...

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

Haushaltsstreit Ökonom Fratzscher befürwortet neues Sondervermögen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »