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Handball-EM Gegen Polen geht es um alles oder nichts

Nur ein Sieg führt deutsche Handballer sicher ins EM-Halbfinale.

Belgrad – Es ist die letzte Chance auf den Halbfinaleinzug bei der EM in Serbien, auf die Teilnahme an einem der drei olympischen Qualifikationsturniere im kommenden April. Doch von Panik oder Nervosität war am Dienstagmittag im Quartier der deutschen Handball-Nationalmannschaft nichts zu spüren. “Das wird sicher ein brutaler Kampf”, sagte Bundestrainer Martin Heuberger vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel am Mittwoch in Belgrad gegen Polen: “Aber wir werden gewinnen und uns die zweite Chance nicht nehmen lassen.”

Das 26:28 (14:17) vom Vorabend gegen Dänemark war abgehakt, der Glaube an die eigene Stärke ist ungebrochen. Dabei hätte schon ein Punkt gegen den Vizeweltmeister zum vorzeitigen Weiterkommen gereicht. Nun muss zum Abschluss der Hauptrunde gezittert und gebangt werden. “Klar war die Niederlage gegen Dänemark bitter. Aber das bricht uns nicht das Genick. Wir haben einen Matchball vergeben. Nun kommt der zweite Versuch gegen Polen”, sagte Spielmacher Michael Haaß.

Nur bei einem Sieg gegen den WM-Achten ist der Halbfinaleinzug sicher. Bei einem Unentschieden dürfte Dänemark aus deutscher Sicht anschließend (18.15 Uhr) nicht gegen Schweden gewinnen. Bei einer Niederlage ist Heubergers Mannschaft ausgeschieden. Zumindest die Teilnahme an der Olympia-Vorausscheidung wäre aber auch dann theoretisch weiterhin möglich – eine Aufgabe für den Rechenschieber. Mit den beiden letzten Varianten beschäftigt sich der Bundestrainer jedoch in keinem Moment. “Ich denke immer positiv. Wir werden frisch gestärkt in die Begegnung gehen und uns auf unsere Stärken konzentrieren. Dann muss uns Polen erst einmal schlagen”, sagte Heuberger.

Die Aufgabe scheint tatsächlich lösbar. Beim 25:27 (12:18) am Montag gegen Mazedonien wirkten die Polen phasenweise entkräftet. Im Tor ist man nach der verletzungsbedingten EM-Absage des ehemaligen Welthandballers Slawomir Szmal nicht optimal besetzt. Dennoch hat auch die Mannschaft von Trainer Bogdan Wenta bei einem Sieg gegen Deutschland noch beste Chancen auf den Halbfinaleinzug und die olympischen Quali-Turniere. “Das ist schon eine starke Mannschaft”, sagte Haaß: “Die haben richtige Granaten in ihren Reihen.”

Doch dies war 2007 nicht anders. Damals traf man im Endspiel der Heim-WM auf Polen und wurde Weltmeister. Sieben Spieler des damaligen Aufgebotes gehören auch dem derzeitigen deutschen EM-Kader an. “Wenn es jetzt wieder so ausgeht wie 2007, ist doch alles in Ordnung”, sagte Lars Kaufmann. Der Flensburger hatte im Spiel gegen die Dänen zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen. Kapitän Pascal Hens erhielt den Vorzug – und enttäuschte erneut. Nach 22 Minuten ohne eigenen Torerfolg war für den 31-Jährigen, der noch am Vortag von Magen-Darm-Problemen geplagt worden war, schon wieder Schluss.

“Pommes war mit seiner Physis am Ende”, erklärte Heuberger, der sich einmal mehr schützend vor den nach seiner Form ringenden Kapitän stellte. Ob Hens gegen Polen eine weitere Bewährungschance erhält, ließ der Coach offen: “Das werde ich in aller Ruhe entscheiden und es hängt auch davon ab, wie wir die Abwehr formieren.” Gerade in der Defensive zeigte sich Kaufmann im bisherigen Turnierverlauf oftmals bärenstark.

“Die Hauptsache ist, dass wir das Spiel gewinnen”, sagte der 29-Jährige: “Wir haben alle Chancen, das Halbfinale zu erreichen.” Zuletzt stand Deutschland bei der EM 2008 in Norwegen in der Runde der letzten vier Mannschaften. “Ich hoffe, dass wir den Sack gegen die Polen zumachen. Das Halbfinale käme einer großen Überraschung gleich”, sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier.

24.01.2012 - dapd / newsburger.de

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