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FC Bayern München Frühling für die Seele in Bayern

Hoeneß: „Wenn wir verlieren, kann Saison nicht mehr schön werden“ – Titelhoffnung.

München – Mario Gomez musste lachen, als er von seinen zahlreichen Blessuren erzählte. Fleischwunde im Schienbein „wie beim Brezelbäcker“, lädierte Hüfte: aber was zählte das schon an diesem wunderschönen bayerischen Frühlingstag? Bayern Münchens Selbstbewusstsein ist mit dem 900. Bundesliga-Sieg zurück, Dortmund nur noch fünf Zähler vorne – und es hatte für den zuletzt von Erfolglosigkeit gebeutelten Torjäger ja trotzdem zu drei Treffern gereicht beim 7:1 (5:0) über Aufbaugegner Hoffenheim.

„Kampfgeist, Entschlossenheit und Willen“, habe die Mannschaft ausgezeichnet, sagte der 26-Jährige. Der Nationalstürmer stand stellvertretend an diesem Tag für die Eigenschaften im Bayern-Team: Mit seinem zehnten Liga-Dreierpack (5./35./48.) für die Bayern schoss Gomez nicht nur sich selbst aus der Krise, sondern brachte auch ein wenig Hoffnung zurück, dass die nach dem 0:2 bei Bayer Leverkusen in der Vorwoche verkorkst geglaubte Saison doch noch zu retten ist. Die „Woche der Wahrheit“ geht nach dem fulminanten Einstand weiter: Jetzt zählt der Dienstag.

„Wenn wir gegen Basel verlieren, dann wird es schwierig, die Saison noch gut zu machen“, sagte Präsident Uli Hoeneß im „Aktuellen Sportstudio“ wenige Stunden, nachdem er die Katakomben der Münchner Arena schweigend, aber süffisant grinsend verlassen hatte. In Sachen Champions League machte sich nach der Gala-Vorstellung zum ersten Mal wieder Optimismus breit, am Dienstag (20.45 Uhr) gegen den FC Basel ins Viertelfinale einzuziehen: „Die Mannschaft ist hungrig und geschlossen“, sagte Trainer Jupp Heynckes zum Charakter seines Teams. Für Nationalspieler Toni Kroos ist das Weiterkommen gegen Basel trotz des 0:1 im Hinspiel „nicht die Kür, sondern Pflicht“.

Den Ärger der Woche, die Kritik an Heynckes, die Debatte um die divenhaften Stars, all das hatten sich die Münchner vor 69.000 Zuschauern von der Seele geschossen. „Das Spiel gibt uns Energie, wir haben uns selbst aus dem Loch herausgezogen“, sagte Thomas Müller, der einzig glücklose des Offensiv-Ensembles.

Nach Wochen voller Animositäten präsentierte sich Heynckes‘ Team endlich wieder als die Mannschaft, die die Hinrunde dominiert hatte. Statt „unter Niveau“ (Franz Beckenbauer) spielte jeder der Herbstmeister weit darüber. Jetzt zähle es aber, „diese Leistung zu stabilisieren“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger. Auch Kroos wurde deutlich: „Solange wir nicht oben stehen, ist nicht alles gut.“

Gut werden kann die bisher dürftige Rückründe in den kommenden sechs Tagen. Ein Sieg gegen Basel, ein Auswärtssieg bei Hertha BSC, und die offensichtlichsten Probleme der vergangenen Wochen wären im Nu vergessen. „Das war ein Sieg, um wieder Ruhe reinzubringen“, sagte Nerlinger. Auch Heynckes wurde durch die „Vorführung“ (Kapitän Philipp Lahm) der Druck von den Schultern genommen, zumal sowohl Hoeneß als auch Nerlinger erneut betonten, „hochzufrieden“ mit der Arbeit des 66-Jährigen zu sein.

Durch Dortmunds 0:0 beim FC Augsburg und die Verkürzung des Rückstandes auf fünf Punkte zum Spitzenreiter ist auch plötzlich die Hoffnung auf den 23. Meistertitel wieder da. „Wir kämpfen bis zum Schluss“, sagte Lahm. Heynckes, ausgewiesener Experte der Gesetze der Liga, hält ohnehin nichts für ausgeschlossen. „Ich habe auch schon mal Pferde vor die Apotheke kotzen sehen“, sagte er bei „Liga total“. Und Bayern-Macher Hoeneß meinte selbstbewusst und hochzufrieden: „Bayern geben nie auf.“

Im Torrausch ging das umjubelte Comeback von Regisseur Bastian Schweinsteiger nach 32 Tagen Verletzungspause fast unter. Sagen wollte der Rückkehrer nichts – im Mittelpunkt standen ja andere. Gomez, Robben (12./29.) und Kroos (18.) hatten die Mannschaft des Ex-Bayern Markus Babbel mit ihren Toren schon vor der Halbzeit vorgeführt. Der überragende Franck Ribery (58.) setzte nach Gomez‘ drittem Treffer den Schlusspunkt, ehe Luiz Gustavo seiner ehemaligen Mannschaft mit einem Eigentor noch ein Gastgeschenk machte (85.). Gomez freute sich, „dass das Gequatsche nun ein Ende hat. Bei anderen Spielern wird nach neun Spielen gezählt, bei mir nach zwei. Aber ich habe die Messlatte ja selbst gelegt“. 385 Minuten war der Nationalspieler ohne Tor.

Babbel hatte nach der ersten Niederlage auf der Hoffenheimer Trainerbank („Höchststrafe“) ganz andere Sorgen. „So verlieren tut weh“, sagte er, aber „wenn es hilft, dass Bayern Meister wird, soll’s mir recht sein.“

11.03.2012 - dapd / newsburger.de

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