newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Volkskundler Freitag, der 13. ist ein US-Import

Wissenschaftler hält den Aberglauben nicht für eine Krankheit.

Berlin – Für viele Menschen gilt Freitag, der 13. als der Unglückstag schlechthin. Dabei ist dieser Aberglaube laut dem Volkskundler Stephan Bachter in Deutschland noch eine relativ junge Erscheinung. Der Mythos sei um 1900 in den USA entstanden und erst nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit vielen anderen kulturellen Einflüssen nach Deutschland gekommen, sagte der Experte für Aberglaube von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) der Nachrichtenagentur dapd.

„Erfinder“ des Unglücksdatums sei ein Finanzmanager aus Boston. Dieser habe ein Buch über Börsenspekulationen geschrieben und diesem den Titel „Friday the 13th“ gegeben. „Das war Anfang des 20. Jahrhunderts ein sehr erfolgreiches Buch. Das ist einer der Ursprünge“, erläuterte Bachter.

Eine krankhafte Furcht vor Freitag, dem 13. gibt es nach Bachters Einschätzung im Übrigen nicht. Die sogenannte „Paraskavedekatriaphobie“ sei in der Psychologie nie beschrieben worden. „Seriöse Psychologen halten diese Phobie für eine reine Erfindung des amerikanischen Psychologen Donald Dossey, der drauf spezialisiert ist, Phobien zu kurieren“, sagte er.

Bei einer Phobie werde ein Menschen körperlich oder in seinem Bewegungsumfeld beeinträchtigt. „Ob man eine Reise nicht antritt, nur weil einem zu Beginn eine schwarze Katze über den Weg läuft, oder ob man etwas unterlässt, weil man Spiegelglas zerschlagen hat, das wird nur der Phobiker machen“, sagte der Wissenschaftler. Er könne sich aber nicht vorstellen, dass an einem Freitag, dem 13. jemand aus Furcht zu Hause bleibe. „Und selbst dann kann ihm ja etwas passieren“, fügte er hinzu.

11.04.2012 - dapd / newsburger.de

Weitere Meldungen

Geschichte Feuerwehrexperte will Reichstagsbrand aufarbeiten

90 Jahre nach dem Reichstagsbrand sollen neue Untersuchungen Aufschluss über die Hintergründe des Feuers bringen. Wie die "Bild" berichtet, will der Feuerwehrexperte Roland Goertz, Professor am Lehrstuhl für Chemische Sicherheit und Abwehrenden Brandschutz der Uni ...

Holocaust Historiker fordert mehr Forschung über Radikalisierung Hitlers

Der Holocaust-Forscher und Hitler-Biograf Thomas Weber fordert von Historikern, mehr über die Gründe und Prozesse der Radikalisierung Adolf Hitlers zu forschen. ...

Historiker DDR verhaftete selbst nach Grenzöffnung 1989 noch Flüchtlinge

Klein „Judensau“ von Wittenberg gehört ins Museum

Geschichte Frühere Treuhandanstalt-Präsidentin für Aufarbeitung der Einheit

"Entmythologisieren" Brumlik für Behandlung von „Mein Kampf“ an Schulen

DDR-Vergangenheit Bundesstiftung will Arbeit nicht nur auf Stasi-Tätigkeit reduzieren

Jahn Archiv der DDR-Opposition muss dauerhaft gefördert werden

Blog Adventskalender 2015 „Stille Nacht, heilige Nacht“ ließ die Waffen verstummen

Berlin Tausende erinnern an Kriegsende vor 70 Jahren

Gedenkveranstaltung Bundespräsident erinnert an Befreiung von Bergen-Belsen

"Elbe Day" Torgau gedenkt historischer Begegnung am Kriegsende

Mauerfall Schabowskis Zettel von 9. November 1989 wiederentdeckt

Studie CIA finanzierte Sabotage und Anschläge in der DDR

Bericht Schöpfer des Begriffs „Eiserner Vorhang“ entdeckt

Jahrestag Dresden erinnert an Zerstörung der Stadt vor 70 Jahren

Bürgertag Tausende Besucher in früherer Stasi-Zentrale erwartet

Studie Viele Staaten blenden Holocaust in der Schule aus

Dresdner Schloss Riesensaal erstmals für Besucher offen

Geschichte Stasi-Einsatz im Rostocker Seehafen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »