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Helmut Kohl
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Frankreich Macron würdigt Kohl als Vorbild für alle überzeugten Europäer

Kohl müsse Vorbild sein für alle überzeugten Europäer.

Paris – Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl als Vorbild für die Europäer und als den Mann, der den Franzosen ein anderes Deutschland nähergebracht habe, gewürdigt.

„Helmut Kohl ist für alle Franzosen der Repräsentant eines Deutschlands, das versucht, aus Ruinen ein Ideal zu schaffen. Das versucht, der Welt ein Projekt vorzuschlagen und damit die Verletzungen und Gräuel wiedergutzumachen“, so Macron in einem für den „Spiegel“ verfassten Nachruf.

Frankreich trauere um einen Mann, so Macron, der gewusst habe, dass sich Realpolitik nur auszahle, wenn sie höhere Ideen anstrebe. Macron schreibt, er und Bundeskanzlerin Angela Merkel wollten diesen Faden wieder aufnehmen. „Das ist unser Ziel, denn wir wissen, was wir Europa – und auch seinen Gründern und Förderern schuldig sind.“

Kohl müsse Vorbild sein für alle überzeugten Europäer: „Es ist Zeit für Frankreich, sich das Erbe Helmut Kohls in seiner ganzen Fülle wieder anzueignen. Und Europa eben nicht zu einer technischen Angelegenheit verkommen zu lassen.“

Der französische Präsident schließt seine Hommage an den verstorbenen deutschen Staatsmann mit den Worten: „Geben wir diesem Europa wieder eine Chance, machen wir es wieder zu einem Versprechen. Das schulden wir Helmut Kohl.“

Der letzte Staatspräsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, würdigte Kohl im „Spiegel“ als „einen herausragenden Staatsmann Europas, ja der ganzen Welt“. Kohls wichtigstes politisches Erbe seien „seine Fähigkeit, auf Partner einzugehen, seine Erfahrung, wie man von Feindschaft übergeht zu Kooperation und Vertrauen“.

Wohl das schwierige deutsch-russische Verhältnis andeutend, schreibt er im „Spiegel“: „Das sind unschätzbare Werte in einer Zeit, da die internationale Lage auf das Gefährlichste angespannt ist. Ich hoffe, die heutigen Politiker werden sich an seiner Erfahrung ein Beispiel nehmen, und zwar lieber früher als später.“

Auch privat habe er ein Vertrauensverhältnis zu Kohl entwickelt, der ihm einst einen 20-Euro-Schein mit seinem Autogramm schenkte. „Nachdem wir beide kein Führungsamt mehr hatten, trafen wir uns weiter regelmäßig. Wir führten viele offene Gespräche, und es ging dabei nicht nur um Politik. Kohl interessierte sich zum Beispiel ernsthaft für die Geschichte Russlands, für ihre Anfänge ebenso wie für die jüngste Vergangenheit.“

21.06.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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