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Frankreich Babys vor Jahrzehnten vertauscht – Gericht prüft Entschädigung

Die Eltern haben insgesamt über zwölf Millionen Euro Schadensersatz verlangt.

Grasse – Ein Gericht im südfranzösischen Grasse berät heute über einen spektakulären Fall, bei dem vor mehr als 20 Jahren zwei Babys vertauscht wurden. Die Justiz muss entscheiden, ob und in welcher Höhe den betroffenen Eltern und nahen Verwandten Entschädigung zusteht.

Die beiden neugeborenen Mädchen Manon und Mathilde waren im Sommer 1994 in einer Klinik in Cannes vertauscht worden. Erst nach einem Gentest wurde die Verwechselung lange danach bestätigt.

Die Eltern haben insgesamt über zwölf Millionen Euro Schadensersatz verlangt. Wann das Urteil fällt, war zunächst unklar. Die betroffenen jungen Frauen wollen nicht zu ihren jeweiligen biologischen Eltern zurückkehren.

Dass Babys im Krankenhaus vertauscht werden, kommt nur äußerst selten vor, hat aber dramatische Folge:

2013: In Vietnam erwartet eine Mutter einen Jungen und bekommt im Krankenhaus ein Mädchen in den Arm gelegt, eine andere wird mit einem Sohn statt einer Tochter überrascht. Nach drei Monaten stellt sich heraus: Die Säuglinge wurden in der Klinik wohl beim Waschen verwechselt. Die Eltern tauschen Junge und Mädchen zurück.

2012: 37 Jahre lang wachsen zwei Russinnen in falschen Familien auf, weil sie nach der Geburt vertauscht wurden. Die Frauen aus Orenburg am Ural sind seit der Schule befreundet und hatten sich gewundert, dass sie ihren Eltern nicht ähneln. Ein DNA-Test bringt Klarheit.

2009: Eine Klinik in Kuri (Südkorea) muss einer Mutter umgerechnet 40.000 Euro Schmerzensgeld zahlen, weil eine Krankenschwester 17 Jahre zuvor ihr Baby mit einem anderen Neugeborenen vertauscht hatte.

2008: In einer Klinik in Saarlouis werden zwei neugeborene Mädchen vertauscht. Nach einem halben Jahr wird der Irrtum entdeckt, als bei einem Kind mit einem Gentest die Vaterschaft geklärt werden sollte. Dabei wird festgestellt, dass weder „Vater“ noch „Mutter“ mit dem Mädchen verwandt sind. Die Kinder kommen zu ihren leiblichen Eltern.

2006: Nachdem sie monatelang mit einer „falschen“ Tochter gelebt haben, erfahren zwei Paare aus Tschechien, dass ihre Kinder nach der Geburt vertauscht wurden. In der Klinik in Trebic kam es wohl zur Verwechslung, weil beide Mütter mit Vornamen Jaroslava heißen. Kurz vor dem ersten Geburtstag kommen die Kinder zu den leiblichen Eltern.

1991: Nach einer Blutuntersuchung bei einem Fünfjährigen wird klar, dass der Junge 1985 im Kreiskrankenhaus Wittmund (Niedersachsen) mit einem anderen Baby vertauscht wurde. Die Elternpaare beschließen, den jeweils von ihnen großgezogenen Jungen zu adoptieren und keinen Kontakt zueinander aufzunehmen.

10.02.2015 - dpa / newsburger.de

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