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"Nationalsozialistischer Untergrund" Ergreifung von Uwe M. und Uwe B. war großer Zufall

Rentner erklärte, dass er offenbar nur mit Glück überlebt habe.

Eisenach – Die Terroristen Uwe M. und Uwe B. sind nach ihrem Bankraub in Eisenach am 4. November 2011 einem Medienbericht zufolge nur durch einen großen Zufall aufgespürt worden. „Hätte ich das Wohnmobil der Männer nicht wahrgenommen, würden die Terroristen wahrscheinlich noch leben und weitere Verbrechen begehen“, sagte der entscheidende Zeuge, ein 76 Jahre alter Rentner aus Eisenach, dem Nachrichtenmagazin „Focus“.

Der frühere Mitarbeiter des DDR-Zolls hatte M. und B. kurz nach deren Banküberfall in Eisenach zufällig auf einem entlegenen Parkplatz beobachtet. Er sah, wie sie ihre Fahrräder in einem Wohnmobil verstauten und zügig losfuhren. Laut „Focus“ stand der Zeuge, der auf dem Weg zum Einkaufen war, etwa 20 Meter entfernt und merkte sich den ersten Buchstaben des Kennzeichens: V für Vogtland. Diese Information gab der Thüringer wenig später zwei Streifenbeamten weiter, denen er zufällig begegnete.

Der Hinweis des Zeugen führte die Polizei laut „Focus“ kurz darauf zum Fluchtwagen der Bankräuber im Eisenacher Stadtteil Stregda. Als sich die Fahnder dem Wohnmobil näherten, erschossen sich M. und B.. Einige Tage danach stellte sich deren Komplizin Beate Z. der Polizei.

Das rechtsradikale Trio soll die Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) gebildet und mindestens zehn Menschen ermordet haben. Vor diesem Hintergrund erklärte der Rentner „Focus“, dass er offenbar nur mit Glück überlebt habe: „Wenn ich damals direkt an dem Wohnmobil vorbeigelaufen wäre, hätten die mich vielleicht erschossen. Ich war ja der einzige Zeuge, der das Fluchtauto gesehen hatte.“

Der entscheidende Anteil des Rentners am Auffliegen der NSU ist in den Ermittlungsakten der Polizei „Focus“ zufolge dokumentiert. Auf einen Dank oder eine Belohnung wartet der 76-Jährige jedoch bis heute vergeblich. „Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn sich die Polizei mal bei mir bedankt hätte“, sagte er „Focus“. Nach seiner Zeugenvernehmung am 4. November habe ihm ein Ermittler versprochen, dass man sich bald wieder melden werde. „Da war bis heute niemand da“, so der Rentner.

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hatte nach der Ermordung der Polizistin Michèle K. 300.000 Euro Belohnung für Hinweise auf die Täter ausgesetzt. Die Bundesanwaltschaft ist sicher, dass der Mord auf das Konto der NSU geht. Ein Sprecher des baden-württembergischen Innenministers Reinhold Gall (SPD) sagte „Focus“, bislang sei von der Belohnung kein Cent ausgezahlt worden.

22.04.2012 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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