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Flüchtlingsproblem IfW-Präsident fordert Sonderwirtschaftszonen in Afrika

„Das bedeutet natürlich nicht, dass wir keine Flüchtlinge mehr aufnehmen sollen.“

Kiel – Vor dem G20-Gipfel in Hamburg fordert der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Dennis Snower, Sonderwirtschaftszonen in Afrika als Lösungsansatz für das Flüchtlingsproblem.

„Wenn die EU und andere reiche Regionen solche Sonderwirtschaftszonen subventionieren würden – durch finanzielle Transfers, Zollerleichterungen, Bildung und Ausbildung und den Aufbau von Infrastruktur – ergäbe das eine Win-Win-Win-Situation: Den Flüchtlingen wäre geholfen, den Ankunftsländern, die sie aufnehmen, und letztlich den reichen Regionen wie der EU“, sagte Snower der „Welt“ (Mittwochausgabe).

Der Vorschlag, Sonderwirtschaftszonen in der Nähe von Krisenländern einzurichten, stammt aus den Empfehlungen des Forscher-Netzwerks T 20, das die Themen des G20-Gipfels in den vergangenen Wochen vorbereitet hat. Snower ist einer der beiden T-20-Koordinatoren.

„Anders als wir hier oft annehmen, wollen die meisten Menschen dort gar nicht nach Europa. Die meisten fliehen aus den ärmsten Ländern Afrikas in die weniger armen Nachbarländer, weil sie möglichst nah bei ihrer Heimat bleiben wollen“, sagte Snower. Die sinnvollste Antwort darauf sei, die Nachbarländer der Herkunftsstaaten dabei zu unterstützen, Migranten aufzunehmen. „Solche Sonderwirtschaftszonen würden nur einen Bruchteil dessen kosten, was aufgewendet werden muss, um Flüchtlinge fern ihrer Heimat bei uns zu integrieren“, sagte Snower.

„Das bedeutet natürlich nicht, dass wir keine Flüchtlinge mehr aufnehmen sollen. Aber wir müssen die Zahl der Optionen vergrößern, um die Flüchtlingskrise zu meistern.“

Der Ökonom kritisiert auch die bisherige Form der Entwicklungshilfe. „Sicher gab es manche Entwicklungsprojekte in afrikanischen Ländern, die vor allem den deutschen Unternehmen vor Ort genützt haben. Aber es gab auch viele nützliche Ansätze, Bildung und Ausbildung etwa im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe.“ Diese Hilfe zur Selbsthilfe sei besonders vielversprechend, wenn in Bildung und Ausbildung und in Infrastruktur investiert werde.

05.07.2017 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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