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Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle
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Flüchtlingskrise Kroatien will mehr Solidarität mit Deutschland

Pusic fordert die EU-Staaten auf, die Außengrenzen besser zu schützen.

Zagreb – Kroatiens Außenministerin Vesna Pusic ruft die EU-Staaten in der Flüchtlingskrise zu mehr Solidarität mit Deutschland auf. „Ich bin sehr beeindruckt von der Führungsrolle, die Angela Merkel in der Flüchtlingskrise übernimmt“, sagte Pusic im Interview der „Welt“. „Sie zeigt Verantwortungsbewusstsein, und sie setzt sich für die Quotenregelung ein.“

Die Balkanstaaten seien derzeit mit dem Flüchtlingsansturm überfordert. „Aber es ist doch auch so: Die Flüchtlinge wollen nicht auf dem Balkan bleiben, ihr Ziel ist die Bundesrepublik. Deshalb verdient Deutschland in der EU auch am meisten Hilfe und Solidarität.“

Pusic fordert die EU-Staaten zudem auf, die Außengrenzen besser zu schützen. „Wenn Deutschland oder Österreich die Grenzen schließen, dann erleben wir einen Domino-Effekt. Alle Transitländer entlang der Flüchtlingsroute werden dasselbe tun müssen, weil sie allein nicht mit den Flüchtlingen fertig werden“, sagte Pusic. Spätestens dann stelle sich die Frage, wie Griechenland die EU-Außengrenzen schützen solle.

„Wir können die Griechen damit nicht allein lassen. Die Flüchtlinge reisen über vier oder fünf griechische Inseln in der Nähe der türkischen Küste ein. Es sollte möglich sein, unsere Außengrenzen besser zu schützen.“

Die Vorwürfe des Nachbarlands Slowenien, Kroatien verweigere die Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise, weist Pusic entschieden zurück. „Die Kritik aus Slowenien geht komplett an der Sache vorbei. Es ist höchste Zeit, dass wir mit den sinnlosen Anschuldigungen aufhören und endlich anfangen, zusammenzuarbeiten“, verlangt Pusic.

Die slowenische Ankündigung, nur 2.500 Flüchtlinge am Tag aufnehmen und registrieren zu können, geht für Pusic an der Realität vorbei. „Es ist doch eine Illusion zu glauben, dass man in dieser Krisenlage die Menschen gemäß der Schengen-Regeln registrieren kann“, sagte die Außenministerin. „Das wäre gerade so, als würde man verlangen, dass die Verkehrsschilder beachtet werden wenn es brennt.“

Wenn 10.000 Flüchtlinge über Griechenland und Mazedonien einreisten, dann wüssten alle Staaten auf dem westlichen Balkan, dass diese Menschen 24 Stunden später bei ihnen seien.

23.10.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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