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Flüchtlings-Debatte Handwerkspräsident fordert humanitäres Bleiberecht

„Wer eine dreijährige Ausbildung anfängt, muss 2 weitere Jahre hier bleiben dürfen.“

Berlin – Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, fordert für Flüchtlinge in Deutschland ein humanitäres Bleiberecht: „Wer eine dreijährige Ausbildung anfängt, muss zwei weitere Jahre hier bleiben dürfen. Dann ist der Betrieb zusätzlich motiviert, diese jungen Leute einzustellen“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagsausgabe).

Gleichzeitig warnte er davor, die Flüchtlinge in ihren Unterkünften sitzen zu lassen. „Diese jungen Leute werden hier untergebracht und können normalerweise nichts tun, bis womöglich nach etlichen Monaten ihr Asylantrag bearbeitet wird. Ich sage: Sie müssen vom zweiten Tag an Deutsch lernen und so sinnvoll beschäftigt werden.“

Bei den in Deutschland gestrandeten Menschen handele es sich häufig um gebildete junge Leute aus dem Irak und Syrien, die sich mit einem starken Willen bis hierher durchgekämpft hätten und etwas tun wollten. „Wir dürfen diese Menschen nicht zum Nichtstun verurteilen. Flüchtling ist kein Beruf“, sagte Wollseifer. Für ihn sei dies ein „Akt der Menschlichkeit“, abgesehen davon, dass Deutsch natürlich die Grundlage sei, „damit wir die Flüchtlinge hier ausbilden können“.

Der Handwerkspräsident sprach sich auch dafür aus, junge Menschen aus Zuwandererfamilien besser in Deutschland zu integrieren und zu bilden, „damit sie nicht von unserem Sozialsystem leben müssen, sondern es stärken“. Ein Blick in die Statistiken zeige, dass leider immer noch „eher der Müller als der Üzgür eingestellt wird“.

Dies liege aber nicht nur an Betriebsinhabern, die womöglich noch Vorurteile gegenüber Ausländern oder Migranten hätten. „Nach wie vor gibt es jedoch auch das Problem, dass viele der jungen Leute aus Zuwandererfamilien die duale Ausbildung, den Mix aus Praxis im Betrieb und Theorie in der Berufsschule, in Deutschland gar nicht kennen“, sagte er.

Zum vermehrten Zuzug von Rumänen und Bulgaren in die Bundesrepublik sagte Wollseifer: „Es gibt viele, die regulär arbeiten oder sich ausbilden lassen. Das ist gut.“ Es gebe aber auch das Problem, dass in einigen Großstädten sich solche Zuwanderer für zwei, drei Euro die Stunde anböten und manche Unternehmer dies schamlos ausnutzten. „In Deutschland haben solche Arbeiterstriche nichts zu suchen“, sagte der Handwerkspräsident.

Ein anderes Problem seien die Scheinselbständigen, die für ein paar Euro auf Großbaustellen arbeiten. „Das schädigt nicht nur ehrliche Handwerksbetriebe, es untergräbt auch unser Sozialsystem.“ Der Staat müsse deshalb die Kontrolle der Schwarzarbeit verstärken, „zumal wir hier von teilweise organisierter Wirtschaftskriminalität sprechen müssen“.

02.02.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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