newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Security Sicherheitsdienst Mitarbeiter
© qay / pixelio.de

Kampeter „Finger weg vom europäischen Mindestlohn“

Arbeitgeberverband BDA: 9,19 Euro pro Stunde sind „gute Kompromisslinie“.

Osnabrück – Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands BDA spricht sich gegen einen europäischen Mindestlohn aus. „Die Mindestlohnspanne in Europa ist riesig, zwischen höchstem und niedrigstem Wert liegen rund zehn Euro. Daher: Finger weg vom europäischen Mindestlohn“, sagte Steffen Kampeter der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Auch ein Richtwert von 60 Prozent des mittleren Einkommens sei wirklichkeitsfremd, so Kampeter. „In einem Großteil der EU-Länder liegt der Mindestlohn derzeit unter 50 Prozent des Medianlohns. Eine Umsetzung würde brutal in die Wettbewerbsverhältnisse eingreifen“, warnte der Hauptgeschäftsführer.

Anders sieht es DGB-Vorstand Stefan Körzell: „Wir brauchen ein vergleichbares Lohngefüge und einen europäischen Mindestlohn“, sagte er der NOZ. 60 Prozent des Median-Lohns des jeweiligen Landes seien „der richtige Weg dorthin“ – was für Deutschland einen großen Schritt bedeuten würde: Hier müsste der Mindestlohn dann im kommenden Jahr bereits bei 11,90 Euro liegen.

Um der europäischen Zielgröße eines Mindestlohns einen Schritt näher zu kommen, fordert der DGB deshalb eine einmalige Anhebung des Mindestlohns in Deutschland, wenn das Mindestlohngesetz im kommenden Jahr evaluiert wird. Danach solle die Mindestlohnkommission wie gehabt weiterarbeiten.

Viele Jobs sieht die Dehoga-Geschäftsführerin Sandra Warden durch einen Mindestlohn von 60 Prozent des mittleren Einkommens gefährdet. „Ein Mindestlohn von fast 12 Euro läge deutlich über der Produktivität vieler Arbeitsplätze“, sagte sie der NOZ. Die Bemessungsgrundlage sei völlig willkürlich politisch gesetzt.

„Zahlreiche von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden abgeschlossene Tarifverträge in verschiedenen Branchen, auch im Gastgewerbe, sehen Tariflöhne unterhalb dieser Marke vor, und zwar nicht nur in untersten Tarifgruppen“, sagte Warden. Die Aushebelung einer derart großen Zahl von Tarifverträgen stelle das System der Tarifverträge grundsätzlich in Frage.

Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hat am Donnerstag den neuen Mindestlohnbericht veröffentlicht. Im Vergleich liegt Deutschland mit Blick auf die Höhe des Mindestlohns in den Top 10. Er macht rund 47,8 Prozent des mittleren Einkommens aus.

15.02.2019 - newsburger.de

Weitere Meldungen

Arbeitsmarkt US-Arbeitslosenquote im November auf 3,7 Prozent gesunken

Die Arbeitslosenrate in den USA ist im November von 3,9 Prozent im Vormonat auf 3,7 Prozent gesunken. Das teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. ...

Studie 600.000 neue Jobs durch grüne Transformation möglich

Das Aus für die rund 60 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds könnte dramatische Folgen für den Arbeitsmarkt in der Zukunft haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine noch unveröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung, über die der "Spiegel" berichtet. ...

Unternehmen Kommunen werfen GDL Egoismus vor

Zugverkehr Notfahrplan der Bahn angelaufen

Zugverkehr GDL verspricht Streikpause ab Freitag und bis ins neue Jahr

Zugverkehr GDL-Streik bei der Bahn ab Donnerstagabend

Zugverkehr GDL erklärt auch Verhandlungen mit Transdev für gescheitert

Studie Textilien aus Zwangsarbeit gelangen weiter in die EU

Kolumbien Deutsche Wirtschaft plant Lateinamerika-Offensive

Bundesagentur für Arbeit Schwache Entwicklung des Arbeitsmarkts setzt sich fort

Statistisches Bundesamt Erwerbstätigkeit im Oktober leicht gestiegen

Arbeitsmarkt Verdi sorgt sich wegen Signa-Insolvenz um Galeria-Jobs

Arbeitsmarkt Eltern- und Schülervertreter zeigen Verständnis für Lehrer-Streik

Bildung Bundesweiter Bildungsstreik beginnt

Arbeitsmarkt Arbeitgeber erwarten Wohlstandsrückgang wegen Fachkräftemangel

Unternehmen Bahn greift GDL-Chef Weselsky an

Unternehmen GDL kündigt „härtesten Arbeitskampf“ an

Länder-Tarifrunde Verdi ruft zu Warnstreiks im Gesundheitswesen auf

Arbeitsmarkt Kliniken melden Probleme bei Auszahlung von Weihnachtsgeld

Zugverkehr Bahn nennt GDL-Forderungen „nicht umsetzbar“

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »