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Karnevalsumzug abgesagt
© Julian Stratenschulte über dpa

Braunschweig Karnevalsumzug wegen Anschlagsgefahr abgesagt

Hinweise auf Anschlagsgefahr mit islamistischen Hintergrund.

Braunschweig – Der Karnevalsumzug in Braunschweig ist kurz vor dem Start wegen Hinweisen auf mögliche Anschläge abgesagt worden. Die Informationen seien in der Nacht und am Morgen eingegangen und bewertet worden, sagte ein Polizeisprecher. „Aus zuverlässigen Staatsschutzquellen war bekanntgeworden, dass eine konkrete Gefährdung durch einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund vorliege“, teilte die Polizei mit.

Die Entscheidung sei nach Abstimmung mit Oberbürgermeister Ulrich Markurth und dem Zugmarschall gefallen. Alle Besucher wurden gebeten, die Umzugsstrecke nicht aufzusuchen beziehungsweise gar nicht erst die Reise nach Braunschweig anzutreten.

Mit Blick auf die Anschläge von Kopenhagen sehen die Sicherheitsbehörden aber nicht grundsätzlich eine erhöhte Terrorgefahr in Deutschland. Am Rosenmontag werden unter anderem in den Karnevalshochburgen in Mainz, Düsseldorf und Köln Hunderttausende Menschen bei Straßenumzügen erwartet. Diese sollen stattfinden.

„Wir haben keine Hinweise auf Bedrohungen“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in NRW. Die Polizei sei aber sensibilisiert. Auch in Mainz hieß es aus dem Innenressort, es gebe keine konkreten Hinweise auf eine Terrorgefahr. „Aber wir sind sehr wachsam.“ Die Behörden im Südwesten betonten ebenso, die Fastnachtsumzüge im Land seien nicht gefährdet.

Aus Sicherheitskreisen hieß es, nach Anschlägen wie im Januar in Paris und nun in Kopenhagen gingen eine Vielzahl an möglichen Terrorhinweisen ein. Die Sicherheitsbehörden müssten jedem Hinweis nachgehen und prüfen, ob es sich nur um Wichtigtuerei handele oder wirklich etwas dahinterstecke. Das sei sehr schwierig – und führe manchmal zu Vorsichtsmaßnahmen wie nun in Braunschweig.

Bei den Attentaten in der dänischen Hauptstadt waren zwei Menschen getötet und fünf verletzt worden, bevor die Polizei den mutmaßlichen Täter am frühen Sonntagmorgen erschoss.

Zum Braunschweiger Karneval, dem sogenannten „Schoduvel“, waren am Faschingssonntag bis zu 250 000 Besucher worden. Das Spektakel gilt als der größte Karnevalsumzug Norddeutschlands. In diesem Jahr sollten 4500 Teilnehmer aktiv dabei sein. Rund 100 Motivwagen waren geplant. Bei bereits angereisten, kostümierten Anhängern des Umzugs machte sich Enttäuschung breit. Wo eigentlich Motivwagen entlang fahren sollten, herrschte teils gähnende Leere. Die Polizei setzte Spürhunde ein.

Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) sagte, dies sei „ein trauriger Tag für unsere demokratische Gesellschaft“. Aber: „Die Einschätzung der Polizei ließ eine andere Entscheidung allerdings nicht zu.“

15.02.2015 - dpa, dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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