newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Harald Kujat
© Staff Sgt. D. Myles Cullen / gemeinfrei

Ex-Generalinspekteur der Bundeswehr Nato provoziert Russland

Kujat warnt vor Rüstungsspirale zwischen Nato und Russland.

Osnabrück – Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, warnt vor einer Rüstungsspirale zwischen der Nato und Russland. Die Militärallianz wecke mit dem Ausbau ihres Raketenabwehrsystems in Europa Befürchtungen auf der russischen Seite, sagte Kujat in einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). „Die Eskalations-Spirale darf sich nicht weiter drehen“, warnte der General a. D., der auch einige Jahre Vorsitzender des Nato-Militärausschusses war.

Russland befürchte, dass der Ausbau der Nato-Raketenbasis das Gleichgewicht zwischen den beiden nuklearstrategischen Supermächten gefährde. „Diese Balance ist seit Jahrzehnten relativ stabil“, sagte Kujat.

Kujat forderte, dass zwischen der Nato und insbesondere den USA und Russland wieder Vertrauen aufgebaut werden müsse, das seit der Syrien-Krise und dem Ukraine-Konflikt verloren gegangen sei. Dazu müsse US-Präsident Barack Obama mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an einem Tisch und auf Augenhöhe verhandeln: „Der Gesprächsfaden darf nicht abreißen“, sagte Kujat. Die nächste Gelegenheit, auch über das Nato-Raketenabwehrsystem zu sprechen, gebe es beim Nato-Gipfel im Juli in Warschau.

Auch der außenpolitische Sprecher der Linkspartei, Jan van Aken, warf der Nato vor, die russische Seite zu provozieren. Der Linken-Politiker sagte im Gespräch mit der „NOZ“: „Die Nato setzt ein Wettrüsten in Gang. Das ist das falsche Signal.“ Die neuen Raketen-Basen in Osteuropa seien „ein ganz großer Fehler“, weil sie das Gleichgewicht der Supermächte verschieben würden. Die Nato könne künftig rein theoretisch Russland angreifen, ohne einen Gegenschlag fürchten zu müssen: „Die Nato stellt die Weichen falsch, nämlich auf Aufrüstung. Geht das so weiter, wird es in 20 Jahren wieder einen Kalten Krieg geben.“

Van Aken forderte, dass die Europäer sich dem Druck der USA verschließen sollten: „Am Ende hätte auch Deutschland Nein sagen sollen.“

12.05.2016 - newsburger.de

Weitere Meldungen

Militär USA wollen Deutschland für Marine-Einsatz im Roten Meer gewinnen

Die USA planen die Bildung eines Marine-Bündnisses zum Schutz des Schiffsverkehrs im Roten Meer und führen dazu Gespräche mit der Bundesregierung. Laut Berichten des "Handelsblatts" haben die Amerikaner beim Inspekteur der Marine ihr grundsätzliches Interesse an ...

Russland Putin will Russlands Atom-U-Bootflotte erweitern

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Montag der Indienststellung von zwei Atom-U-Booten beigewohnt und dabei angekündigt, die Flotte weiter ausbauen zu wollen. ...

Polen Polnisches Parlament bestätigt Tusk als künftigen Regierungschef

Regierungswechsel in Polen Link sieht Chance für EU

Gentechnik-Novelle Keine Mehrheit unter EU-Ländern

Energie Kretschmer will mehr Engagement für ostdeutsche Braunkohlereviere

Integration CDU drängt wegen hoher Flüchtlingszahlen auf Drittstaatenlösung

Niger Verteidigungsministerium sieht sich bei Mali-Abzug im Zeitplan

Spanien Sánchez warnt auf SPD-Parteitag vor Abbau des Sozialstaats

Ukraine Borrell will Luftabwehr der Ukraine stärken

Ukraine Scholz will Ukraine-Hilfe notfalls ausweiten

Immobilien Einigung auf EU-Gebäuderichtlinie – Bauwirtschaft erleichtert

Russland Putin will bei Präsidentschaftswahlen erneut antreten

Spanien Spaniens Wirtschaftsministerin soll neue EIB-Präsidentin werden

Palästinensergebiete Viele deutsche Ortskräfte aus Gaza können nicht nach Deutschland

Gesellschaft Iranische Frauenrechtlerin Alinejad enttäuscht von Baerbock

Umfrage Mehrheit für Einsparungen bei Bürgergeld und Ukraine-Hilfe

Ukraine EU-Militärausschuss pocht auf weitere Unterstützung der Ukraine

Israel Welternährungsprogramm fürchtet Hungersnot in Gaza

Trittin Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza im Interesse Israels

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »