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England Wieder keine sportlichen Schlagzeilen

Nach dem Rücktritt von Englands Nationaltrainer Capello läuft die Nachfolger-Suche auf Hochtouren.

Hamburg/London – “Harry walks, Fabio runs” – mit diesen Worten betitelte “The Times” die Seifenoper im englischen Fußball, die am Mittwochabend ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte. Nur wenige Stunden, nachdem sein potenzieller Nachfolger Harry Redknapp vom Vorwurf der Steuerhinterziehung freigesprochen worden war, schmiss Nationaltrainer Fabio Capello seinen Job” hin. Vorübergehend wird der Ex-Nationalspieler und aktuelle U21-Coach Stuart Pearce das Amt des Italieners übernehmen – wer in 124 Tagen beim EM-Start Englands gegen Frankreich auf der Bank sitzen wird, steht noch nicht fest.

Die Gründe für die Trennung waren – mal wieder – nicht sportlicher Natur: Kapitän John Terry war vom englischen Fußballverband FA abgesetzt worden, da ihm vorgeworfen wird, Anton Ferdinand von den Queens Park Rangers rassistisch beleidigt zu haben. Ein Verfahren gegen den Chelsea-Verteidiger läuft, schuldig gesprochen wurde er bislang nicht. Capello war stinksauer – über die Vorverurteilung Terrys, und weil er in der Entscheidung nicht eingebunden war.

Sieben Millionen pro Jahr – aber keine Titel

“Wir akzeptieren Fabios Rücktritt und sind uns einig, dass es die richtige Entscheidung ist. Wir danken ihm für seine Arbeit und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute”, sagte der FA-Vorsitzende David Bernstein trocken. Nachtrauern wird dem Italiener, der seit 2007 im Amt war, niemand. Rund sieben Millionen Euro soll der oft als überbezahlt verschmähte Capello pro Jahr verdient haben.

Zwar hat der 65-Jährige mit 28 Siegen in 42 Spielen die Bilanz all seiner Vorgänger toppen können, zu echten Erfolgen konnte er dem nach Titeln lechzenden Volk aber auch nicht verhelfen: Sein einziges Turnier war die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika – und die endete bekanntlich mit einer historischen 1:4-Klatsche gegen Deutschland im Achtelfinale. Auch die souveräne Qualifikation zur diesjährigen EM, die ohne Niederlage erfolgte, konnte die Engländer nicht überzeugen.

“Für mich Harry Redknapp”, twitterte Wayne Rooney

Capello, reich an nationalen und internationalen Titeln mit Juventus Turin, dem AC Mailand, AS Rom und Real Madrid, scheiterte ebenso wie seine Vorgänger an den überhöhten Erwartungen an eine nur durchschnittliche Mannschaft: Steve McClaren verpasste die EM-Qualifikation 2008 und ist nun wieder beim FC Twente Enschede gelandet. Der Schwede Sven-Göran Eriksson führte die “Three Lions” zwar zu den WM-Endrunden 2002 und 2006 sowie zur EM 2004, scheiterte aber jedes Mal im Viertelfinale und nicht zuletzt an pikanten privaten Details, die von der Boulevardpresse veröffentlicht wurden.

Und so steht wenige Monate vor der EM nur fest, dass nun wieder ein Engländer den Versuch starten soll, das Nationalteam zum zweiten internationalen Titel nach dem WM-Erfolg 1966 zu führen. “Harry Redknapp steht ganz oben auf der Liste”, sagte Ex-Nationalspieler Gareth Southgate, Nachwuchskoordinator der FA. Und diese Liste ist nicht sonderlich lang. “Er muss englisch sein. Für mich Harry Redknapp”, twitterte Stürmerstar Wayne Rooney von Manchester United.

Für Redknapp wäre der Job als Nationaltrainer “das Größte”

Der beliebte Londoner ist mit dem Tabellendritten Tottenham auf Champions-League-Kurs und wäre erst nach Saisonende frei. “Ich habe immer gesagt, dass es für jeden das Größte wäre, Trainer der Nationalmannschaft zu sein”, hatte der 64-Jährige vor einiger Zeit gesagt – und, dass es schwierig sei, “solch ein Angebot abzulehnen”. Bleibt die Frage, ob die Spurs ihren Erfolgstrainer ziehen lassen.

09.02.2012 - dapd / newsburger.de

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