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Endlager Schacht Konrad geht fünf Jahre später in Betrieb

Berlin – Der Bundesregierung droht ein neuer Rückschlag in der Atompolitik. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wird das geplante Atommüll- Endlager Schacht Konrad nicht wie geplant 2014, sondern erst 2019 in Betrieb gehen können. „Nach einem Bericht des Bundesamtes für Strahlenschutz ist zu befürchten, dass sich die Bauzeit um fünf Jahre verzögert“, hieß es am Mittwoch in Regierungskreisen. Die Gründe für die Verzögerung seien unbekannt und würden überprüft.

Interne Unterlagen des Ministeriums führen als Grund unter anderem die lange brachliegende Planung für das Endlager an. Weil bis 2007 Gerichtsverfahren gegen das Endlager anhängig waren, seien die Planungen seit den neunziger Jahren nicht weiter aktualisiert worden. Zwischenzeitlich seien aber zusätzliche Auflagen und neue Vorgaben für EU-weite Ausschreibungen hinzugekommen, heißt es. Die ursprünglich angenommene Bauzeit von sechs Jahren lasse sich dadurch nicht mehr halten. Auch die Kosten für Schacht Konrad stiegen deutlich.

Schon seit Anfang der achtziger Jahre plant der Bund ein Endlager in dem einstigen Erzbergwerk bei Salzgitter. Während das geplante Endlager in Gorleben hochaktive Abfälle aus Atomkraftwerken aufnehmen soll, würden in Schacht Konrad schwach- und mittelaktive Abfälle deponiert. Diese strahlen zwar weniger lang, umfassen aber 90 Prozent der Abfallmenge. Ursprünglich hätte Schacht Konrad schon Ende 1990 fertig sein sollen. Dann aber verzögerte sich das Genehmigungsverfahren, schließlich verhinderten Klagen den Bau. Seitdem 2007 die letzte Klage abgewiesen wurde, baut die Endlager-Baufirma DBE, eine Tochter der deutschen Stromkonzerne, das Bergwerk um. Es ist das einzige genehmigte Endlager Deutschlands.

Die Baufirma selber bestreitet zeitliche Probleme. Bis zum Jahresende werde geprüft, wie groß die Verzögerung tatsächlich sei, sagte ein Sprecher. „2015 ist durchaus noch realistisch.“ Dagegen heißt es in einem internen Besprechungsvermerk des Umweltministeriums, die DBE habe erst im Juni als Fertigstellungstermin den 30. Juni 2019 angegeben. Der Verzug sei erst kürzlich gemeldet worden, heißt es auch im Bundesamt für Strahlenschutz, das Schacht Konrad im Auftrag des Bundes betreibt. Die Behörde erwarte, dass „die Beteiligten alle Möglichkeiten zur schnelleren Errichtung nutzen“, sagte ein Sprecher.

23.09.2010 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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