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"Der Dicke" Ein Schwergewicht mit großem Herzen

ARD startet die vierte Staffel der Anwaltsserie „Der Dicke“.

Hamburg – „Der Dicke“ ist wieder da: Mit Beginn der viertel Staffel der Serie setzt sich Rechtsanwalt Gregor Ehrenberg (Dieter Pfaff) aufs Neue „vollumfänglich“ für seine Mitmenschen ein. Zwar habe er inzwischen 25 Kilogramm abgenommen, sagt Hauptdarsteller Pfaff. „Aber bis ich dahin komme, dass die Serie ‚Der Dünne‘ heißen muss oder ‚Der ehemals Dicke‘, ich glaube, das dauert noch ein bisschen.“

In seinem Wesen bleibt sich der Dicke treu. Mit viel Herz und einem bisschen List kümmert sich Anwalt Ehrenberg um die Menschen, denen Paragrafen allein nicht helfen können. Unbeirrbar folgt er seinem moralischen Kompass, notfalls auch auf juristischen Schleichwegen. Ob es letztendlich zum Prozess oder gar zum Honorar kommt, interessiert Ehrenberg kaum – zum Ärger seiner Geschäftspartnerin Isabel von Brede, die sich gegen den Widerstand des Dicken, seiner Assistentin und der Putzfrau bemüht, das Büro in eine effiziente Kanzlei umzuformen.

Realitätsfern, dieser Ehrenberg? Dieter Pfaff kümmert das wenig. „Ich glaube, dass wir durchaus auch eine Utopie oder etwas märchenhaftes erzählen“, sagt er. „Mich hat nie interessiert, zu erzählen, wie beschissen die Welt ist. Mich hat immer der Gegenentwurf dazu interessiert. Zu erzählen von Menschen, die was auf die Schnauze kriegen und sich dann aufmachen, um begehbare Wege zu finden. Das erzähle ich gerne, und das erzähle ich auch mit dem Dicken.“

Mit einer Gesellschaft, in der die Menschen vor allem funktionieren sollen, will Pfaff genauso wenig zu tun haben wie Ehrenberg. Die Seelenverwandtschaft zwischen Pfaff und Ehrenberg sei deshalb auch kein Zufall, sondern Absicht, sagt der Schauspieler. „Ich glaube, es gibt in jedem Menschen einen Kern. Und dieser Kern macht dich aus. Er muss in deinen Arbeiten vorkommen, dann hast du die Chance, andere Menschen zu berühren. Weil es mir dir zu tun hat.“

Gerade bei Serien sei die gemeinsame Schnittmenge von Schauspielern und Figur überlebenswichtig, sagt Sabine Postel, die Isabel von Brede verkörpert. „In eine Serienfigur muss man etwas von sich einbringen. Sonst steht man so brechtisch neben sich, so nach dem Motto: Guckt mal, wie ich das jetzt spiele. Das kann ganz interessant sein – trägt aber oft nicht so lange.“ Mit der „Tatort“-Kommissarin Inga Lührsen, Postels prominenteste Figur, sei sie schon regelrecht zusammengewachsen. Aber auch in der arroganten, verklemmten und besserwisserischen Anwältin von Brede stecke ein Postel-Anteil von etwa 50 Prozent. Dabei sei ihr „Isa“ auf den ersten Blick gar nicht sonderlich sympathisch. „Nee, das ist mir widerwärtig, wenn einer so oberlehrerhaft daher kommt oder so besserwisserisch, das mag ich gar nicht. Mit solchen Leuten kann ich auch ganz schlecht umgehen, da werde sogar ich manchmal ein bisschen zickig“, sagt sie.

Doch von Brede („Brede reicht“) hat auch ihre zarte, verletzliche Seite. Auf die hat es in der Serie der Kiezmatador Gerd Matuschek (Uwe Bohm) abgesehen. Überzeugt von seinem eigenen Charme umgarnt er die sonst so resolute Juristin, die tatsächlich dem bösen Buben aus dem Rotlichtmilieu zu verfallen scheint. „Das war auch gar nicht so gemeint“, sagt Postel, selbst überrascht von ihrer Serienfigur. „Aber im Spiel hat sich entwickelt, dass sich plötzlich so eine flirrende Flirterei ergab.“ Am Ende scheint ihr Isabels Schwäche jedoch gar nicht so abwegig: Matuschek sei eben ein echter Kerl, einer mit Muckis – ganz anders als der Dicke.

Den wiederum trifft die Hingabe seiner Geschäftspartnerin an den Verehrer schmerzhafter, als er sich selbst eingestehen will. Der Dicke stürzt sich in die Arbeit. Doch nach und nach drücken ihm die Probleme, die er verdrängt, auf die Seele – die Sorge um seinen Vater, der plötzlich so zerstreut ist. Die Sehnsucht nach einer eigenen Familie, die aufkeimt, als seine Assistentin ein Baby bekommt. Und was ist, wenn am Ende noch etwas Ernstes wird aus der Geschichte zwischen Isa und diesem Matuschek?

Die vierte Staffel der Anwaltsserie „Der Dicke“ startet am 17. April und erscheint fortan jeden Dienstag um 20.15 Uhr im Ersten.

14.04.2012 - dapd / newsburger.de

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