newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Deutsche Bank AG Falkeplatz Chemnitz
© Sandro Schmalfuß / CC BY-SA 4.0

Deutsche Bank Probleme könnten Gewinn zu Peanuts werden lassen

Experte warnt vor Überbewertung der positiven Quartalsbilanz.

Osnabrück – Der Bankenexperte Wolfgang Gerke hat davor gewarnt, den überraschenden Gewinn der Deutschen Bank im dritten Quartal zu positiv zu bewerten. Es sei zwar gut, dass der Branchenprimus „endlich einmal ein positives Signal in den Markt senden kann“, sagte der Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag). Allerdings könnten die „Probleme, die noch auf die Bank zukommen, den Gewinn zu Peanuts werden lassen“.

Am Donnerstagmorgen hatte die Deutsche Bank mitgeteilt, dass sie von Juli bis Ende September einen Nettogewinn von 278 Millionen Euro erzielt habe – vor allem aufgrund gesunkener Rechtskosten und eines gut laufenden Anleihegeschäfts.

Am Investmentbanking müsse das Institut festhalten, forderte Gerke. Im Vergleich etwa zu südeuropäischen Geldhäusern habe die Bank aus Frankfurt den „Riesenvorteil“, in einem wirtschaftlich starken Land ansässig zu sein. In der Begleitung von Großkunden beim internationalen Geschäft sieht Gerke eine wichtige Chance für die Zukunft der Deutschen Bank.

„Nicht verstanden“ habe er hingegen, dass die Postbank als geplante Privatkundensparte zunächst gekauft wurde und jetzt wieder verkauft werden solle. „Diese Hü-hott-Politik hat Kunden und Mitarbeiter abgeschreckt und bewiesen, dass die Bankmanager zu wenig Verständnis für dieses Geschäftsmodell haben“, sagte Gerke. Dies sei ein Armutszeugnis für einen nationalen Branchenführer.

Ob die Deutsche Bank vom Staat gerettet werden müsse, hänge „stark von den Amerikanern ab“, sagte Gerke angesichts der Strafforderung von allein 14 Milliarden Euro, die in den USA wegen krummer Hypothekengeschäfte gegen das deutsche Geldhaus erhoben wird.

Der Finanzwissenschaftler sprach sich dafür aus, dass die Bundesregierung dagegen in Washington intervenieren müsse. Falls dies nicht helfe, müsse es eine Zwangsverstaatlichung der Deutschen Bank mit Beteiligung der Steuerzahler als Aktionäre geben.

Ein Bail-Out der Deutschen Bank wäre nach seiner Ansicht schlimmer als die Pleite der US-Großbank Lehman Brothers 2008, weil das Frankfurter Institut wie kein anderes „im weltweiten Derivategeschäft vernetzt“ sei.

28.10.2016 - newsburger.de

Weitere Meldungen

Unternehmen GDL-Chef Weselsky nennt Boni für Bahnvorstände „perverses System“

Der Vorsitzende der Lockführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, ist empört über die geplanten Bonuszahlungen für den Vorstand der Deutschen Bahn. Er bezeichnet dieses Vorhaben als Ausdruck eines "perversen Systems" und einem "Selbstbedienungsladen" für Führungskräfte. ...

Statistisches Bundesamt Inlandstourismus legt zu

Im Oktober 2023 verzeichneten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 44,6 Millionen Übernachtungen von in- und ausländischen Gästen. Dies entspricht einem Anstieg von 1,2 Prozent im Vergleich zu Oktober 2022, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in ...

Analyse E-Paketwagen könnten 632.000 Tonnen CO2 pro Jahr sparen

Autoindustrie Mittelständler planen erste große Fabrik für E-Benzin

Statistisches Bundesamt Umsatz im Dienstleistungsbereich zurückgegangen

DHL Sendungsmengen in Vorweihnachtszeit auf „sehr hohem Niveau“

Unternehmensnachfolge Interesse so gering wie noch nie

Unternehmen Einzelhandel blickt etwas optimistischer auf Weihnachtsgeschäft

Statistisches Bundesamt Einzelhandel macht mehr Umsatz

Österreich Signa meldet Insolvenz an

Energie BDEW sieht keine Zukunft für Gasheizungen

Unternehmen Hackerangriff auf wichtigen IT-Dienstleister von Steuerberatern

Ifo-Institut Nur begrenztes Potenzial für Fracking in Deutschland

Unternehmen Industriegewerkschaft warnt vor Standortschließungen

Unternehmen C&A will 100 neue Filialen in Europa

China Birkenstock will nach Börsengang vor allem in Asien wachsen

Immobilien Baubranche warnt vor Pleitewelle

Industrie IW hält Lindners „Wachstumschancengesetz“ für unzureichend

Energie BDI fordert nach Strompreispaket umfassende Bestandsaufnahme

Statistisches Bundesamt Paketbranche binnen zehn Jahren stark gewachsen

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »