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Hertha-Anhänger „Der Skibbe ist die ärmste Sau“

Nach nur fünf Pflichtspielen wird Trainer Michael Skibbe bei Hertha BSC entlassen.

Berlin – Kurzzeitig drohte die Situation zu eskalieren. Etwa 200 aufgebrachte Fans drängelten sich am Trainingsgelände von Hertha BSC in Richtung Andre Mijatovic, Änis Ben-Hatira, Raffael und Co. “Verpiss Dich doch nach Hamburg. Ich geh’ schon länger zur Hertha als Du und werde auch noch da sein, wenn Du schon wieder weg bist”, brüllte einer der Anhänger in Richtung Ben-Hatira. Der frühere Spieler des Hamburger SV reagierte erzürnt, woraufhin die Horde noch enger zusammenrückte. Glücklicherweise beruhigten sich die Gemüter wieder. Die Situation löste sich nach einer Aussprache zwischen Fans und Spielern auf, alles blieb friedlich.

Das Ende der kurzen Amtszeit von Trainer Michael Skibbe bei Hertha BSC endete mit großem Tamtam. Gerade einmal sechs Wochen dauerte sein Engagement. Die peinliche 0:5 (0:4)-Niederlage am vergangenen Samstag gegen den VfB Stuttgart hatte sein Ende besiegelt. “Wir sind in den fünf Spielen ohne Frage in eine schwierige Situation geraten. Die Art und Weise der Niederlage beim VfB Stuttgart hat mich zu diesem Handeln gezwungen”, sagte Manager Michael Preetz. Nun werde er bis Dienstag eine Interimslösung präsentieren, anschließend werde man sich nach einem neuen Trainer umsehen. Nach üebreinstimmenden Medienberichten soll der frühere Hertha-Spieler Rene Tretschok, der zur Zeit die A-Jugend des Vereins betreut, als Übergangslösung die Mannschaft betreuen. Der Entschluss, Skibbe zu entlassen, sei in den Stunden nach dem Spiel in Stuttgart gereift; der bis 2014 laufende Vertrag mit Skibbe sei so konzipiert gewesen, dass für den Verein kein wirtschaftlicher Schaden entstehe, erklärte Preetz.

Die Entlassung kam kurzfristig. Hertha hatte vor dem Desaster in Stuttgart zuletzt ganz ordentlich gespielt. Bei der Heimniederlage gegen Hannover war es eine gute erste Halbzeit, im Pokal-Spiel gegen Gladbach kamen noch ein paar mehr gute Minuten obendrauf. Nur die Ergebnisse hatten nicht gestimmt. “Jetzt müssen wir auch mal Punkte holen”, hatte Skibbe vor dem Spiel beim VfB gefordert. Aber gegen den VfB hatten sie nicht nur keine Punkte geholt, sondern auch hundsmiserabel gespielt. In Berlin wurden nach der Pleite gegen den VfB gleicht Stimmen laut, die an die Situation bei Hertha vor zwei Jahren erinnerten. Damals hielt Preetz lange an Trainer Friedhelm Funkel fest – und stieg ab. Dass die schnelle Entlassung von Skibbe mit den Erfahrungen von damals in Zusammenhang stehen würde, verneinte Preetz. Die Situationen seien nicht miteinander vergleichbar. Es gehe um Überzeugungen, und er sei eben zu jener gekommen, den Kurs zu korrigieren, sagte er.

“Der Skibbe ist die ärmste Sau. Preetz muss sich verantworten”, lautete das Urteil eines der aufgebrachten Hertha-Anhänger. Etwa 200 größtenteils friedlich gesinnte Fans waren am Sonntagmorgen gegen 10.00 Uhr vom U-Bahnhof Olympiastadion in Richtung Hertha-Trainingsgelände gelaufen. Dort angekommen, forderten sie die Hertha-Spieler zum Dialog auf. Sie fühlten sich von der Mannschaft im Stich gelassen. Die Situation beruhigte sich, nachdem Spieler und Anhänger fast eine halbe Stunde unter Ausschluss der Öffentlichkeit miteinander gesprochen hatten.

Der Fokus richtet sich nun auch auf den Manager. In den Führungsgremien des Vereins wird Unmut laut, auch wenn Präsident Werner Gegenbauer treu zu seinem Manager steht. Im Mai wird das Präsidium neu gewählt. Bis dahin wird Preetz Erfolge vorweisen müssen. Er wird nun in Kürze den vierten Trainer seiner Amtszeit installieren – und die dauert gerade einmal zweieinhalb Jahre. Der frühere Hertha-Angreifer wiederholte am Sonntag mehrmals, dass er die Verantwortung für die Personalentscheidungen trage. Für Preetz reicht die Verantwortung allerdings nicht so weit, dass er auch persönliche Konsequenzen daraus ziehen würde. “Sie wissen, wie ich Fußball gespielt habe. Ich bin ein Kämpfer, und keiner der wegläuft”, antwortete er auf die Frage, ob er zurücktreten werde.

Wer der neue Mann bei Hertha sein könnte, verriet der 44-Jährige noch nicht. Nun wird munter spekuliert. Dabei fallen Namen wie Holger Stanislawski, der jüngst bei der TSG Hoffenheim entlassen worden war, oder auch der des ehemaligen Hertha Trainers Falko Götz, der in Berlin wohnt und zuletzt das Pokalspiel gegen Mönchengladbach auf der Tribüne verfolgt hatte . “Kein Kommentar”, sagte Preetz darauf angesprochen. Wichtig sei, der Mannschaft neue Impulse zu geben. Das wird auch dringend nötig sein. Am kommenden Spieltag treffen die Berliner auf den Deutschen Meister Borussia Dortmund.

12.02.2012 - dapd / newsburger.de

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