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Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle
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Bundesagentur für Arbeit Rasche Jobvermittlung von Asylbewerbern nur in Einzelfällen

„In der Regel sprechen Flüchtlinge nach drei Monaten nicht genügend Deutsch.“

Berlin – Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat die hohen Erwartungen auf eine rasche Integration von Asylbewerbern in den deutschen Arbeitsmarkt gedämpft: Es werde nur in Einzelfällen gelingen, Asylbewerber bereits nach drei Monaten einen Arbeitsplatz zu vermitteln, sagte der zuständige BA-Vorstand Raimund Becker der „Welt“.

Zwar seien Motivation und Arbeitswillen der Flüchtlinge groß. Doch fehlten die nötigen Sprachkenntnisse und Qualifikationen. „In der Regel sprechen Flüchtlinge nach drei Monaten nicht genügend Deutsch, um einen Arbeitsplatz antreten zu können“, sagte Becker. „Es hakt auch vielfach an den mitgebrachten Qualifikationen, die nicht passen, um nachhaltig im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.“ Die Anerkennung der Qualifikation gestalte sich „nicht immer einfach“, kritisierte der BA-Vorstand und forderte „praktikable Lösungen“ für schnellere und reibungslosere Anerkennungsverfahren.

„Die andere Seite der Medaille ist, dass wir uns bei einem Teil der Menschen auch um Alphabetisierung kümmern müssen.“ Zum Teil hätten die Menschen auf der Flucht aus ihrer Heimat auch Unvorstellbares erlebt. Sie müssten bei der Bewältigung der Traumatisierung unterstützt werden.

Becker plädierte auch für die Abschaffung der sogenannten Vorrangprüfung. Asylbewerber dürfen heute nach drei Monaten in Deutschland arbeiten. Allerdings muss die Arbeitsagentur in den ersten 15 Monaten prüfen, ob die angebotene Arbeitsstelle nicht von einem Deutschen oder einem EU-Bürger besetzt werden kann. Die Abschaffung der Vorrangprüfung in wirtschaftlich starken Zeiten sei eine sinnvolle Option, um etwa Bürokratie zu reduzieren, sagte der BA-Vorstand.

Becker rechnet bis zum Jahresende mit einer sechsstelligen Zahl von Flüchtlingen, die von den Jobcentern betreut werden müssen. 2016 würden sich die Zahlen „weiter deutlich aufbauen“. Aufgrund der deutlich gestiegenen Zahlen müssten die personellen Kapazitäten in der Arbeitsverwaltung wesentlich verstärkt werden.

Außerdem seien weitere Gelder für Lebensunterhalt und Arbeitsmarktleistungen der Flüchtlinge notwendig. „Diese gehen deutlich über die bisherigen Annahmen hinaus“, betonte Becker. In der Grundsicherung klaffe da zur Zeit noch eine große Lücke.

31.08.2015 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

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