newsburger.de Nachrichten aus aller Welt

Krankenhausflur
© über dts Nachrichtenagentur

Techniker Krankenkasse TK-Chef fürchtet negative Folgen des Sofortprogramms Pflege

„Am Thema Pflege muss Jens Spahn also weiterarbeiten.“

Berlin – Der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, hat vor negativen Folgen des von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf den Weg gebrachten Sofortprogramms Pflege gewarnt.

„Zu sagen, wir finanzieren 13.000 zusätzliche Pflegekräfte, bringt solange nichts, bis klar ist, wo die zusätzlichen Pflegerinnen und Pfleger herkommen sollen“, sagte Baas der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). „Dieses Problem ist noch lange nicht gelöst, hier gibt es noch viel zu tun.“

Der Kassen-Chef warnte, dass das Programm die Situation in der Altenpflege sogar verschlimmern könnte. „Spahn hat dafür gesorgt, dass die Krankenhäuser mehr Geld für Pflegekräfte bekommen und ihnen bessere Gehälter zahlen können. Nur wo bekommen die Kliniken jetzt zusätzliche Pflegekräfte her?“, sagte Baas der „Welt“. Die Pflegekräfte würden mit höheren Gehältern und besseren Arbeitsbedingungen aus der Altenpflege abgeworben.

„Das Programm löst somit die Probleme der Pflege im Krankenhaus, auf Kosten der Altenpflege. Das Ergebnis wird sein, dass sich der Personalmangel in der Alten- und ambulanten Pflege verschärft und dass dort die Qualität der Pflege schlechter wird“, warnte der Kassen-Funktionär. „Am Thema Pflege muss Jens Spahn also weiterarbeiten; mit dem Sofortprogramm ist es nicht getan.“

Baas begrüßte auf der anderen Seite Spahns Pläne für eine Reform des Finanzausgleichs unter den gesetzlichen Krankenkassen. „Ich bin überaus positiv überrascht, dass er jetzt auch Themen angeht, bei denen er erwartbar auf großen Widerstand stoßen wird“, sagte Baas der Zeitung.

„Jens Spahn klemmt sich hier hinter ein Thema, das zwar wichtig ist, aber die Wähler nicht direkt interessiert und das sehr kompliziert ist. Mit der Reform der Kassenfinanzierung macht der Gesundheitsminister sich weder in der Partei beliebt noch bei den Ländern und erst recht nicht bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen AOK.“

Das sogenannte Faire-Kassenwahl-Gesetz, für das bisher erst ein Referentenentwurf existiert, soll den Finanzausgleich zwischen den Kassen neu regeln. Dabei geht es vor allem um milliardenschwere Ausgleichszahlungen zwischen den Kassen für besonders kranke Kassenmitglieder. Das Gesetz regelt unter anderem, wie Ärzte Diagnosen und Krankheiten dokumentieren. Das soll mehr Klarheit über den Gesundheitszustand der Kassenkunden schaffen, Manipulationen verhindern und letztendlich so den Kassenwettbewerb gerechter machen.

25.04.2019 - dts Nachrichtenagentur / newsburger.de

Weitere Meldungen

Högl Veteranentag „wird sicherlich heute beschlossen“

Die Bundeswehrbeauftragte, Eva Högl (SPD), erwartet, dass der Bundestag den Veteranentag mit einer großen Mehrheit verabschieden wird. Sie äußerte am Donnerstag im rbb24 Inforadio, dass der vorgesehene Gedenktag am 15. Juni parteiübergreifend beschlossen worden sei. ...

Frieser Bundesregierung will kleinere Parteien aus dem Bundestag drängen

Der CSU-Abgeordnete und Justiziar der Unionsfraktion, Michael Frieser, kritisierte am Dienstag im rbb24 Inforadio die Bundesregierung. Er beschuldigte sie, Oppositionsparteien wie die CSU und die Linke aus dem Bundestag drängen zu wollen. Dies geschieht vor dem ...

Connemann Wir brauchen einen Turnaround in der Wirtschaftspolitik

NRW Landesbeamte kritisieren nachlässigen Einsatz von KI

Künast Mehrwertsteuer-Erhöhung beim Fleisch „eine gute Idee“

Krings Initiative zur Speicherung von IP-Adressen verdient Unterstützung

Statistisches Bundesamt 370 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft

Ärztemangel Vereinbarung zum Ausbau der medizinischen Ausbildung in Ungarn

SPD-Vize Lindner soll sich Beispiel am DFB nehmen

Container-Standorte Wegner meldet Bedarf für weitere Geflüchteten-Standorte an

Ifo-Institut Corona-Hilfen des Staates haben Ziel erreicht

Dürr Leitkultur-Begriff im CDU-Grundsatzprogramm „zu schwammig“

Pflege Arbeitgeberverband will Zahlungsdruck auf Sozialämter erhöhen

"Spicken" bei der AfD Islamverbände kritisieren Passage in CDU-Grundsatzprogramm

Aktionismus Anhaltende Kritik an Lauterbachs Klinikreform

Bericht Ampel muss noch über zehn Milliarden Euro einsparen

Haushaltskrise Stadtwerke fürchten Auswirkungen auf Wärmewende

Wichtige liberale Kraft Klingbeil würdigt 75. Geburtstag der FDP

Linnemann CDU „wieder regierungsfähig“

Haushaltsverhandlungen Rufe aus SPD nach höherem Bahn-Eigenkapital

« Vorheriger ArtikelNächster Artikel »